Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Das ganz normale Beten mit den Füßen
In diesem Sommer hat das Sonntagsblatt auf viele Wege geführt. Aus ganz Österreich haben Pilgernde Wege beschritten, die die schöne Schöpfung ebenso erleben lassen wie die Schönheiten, die zur Ehre Gottes geschaffen wurden. Pilgerwege führen heraus aus der Banalität und der Last des Alltags. Sie führen hin zu einem Ziel, für dessen Erreichen wir so manche Mühe auf uns nehmen. Unsere Serie „Beten mit den Füßen“ hat vielleicht Appetit gemacht, solche oder ähnliche Wege auch einmal zu wagen. Aber vielleicht hat sie auch zum Nachdenken angeregt über deneigenen Lebensweg. Banalität oder Last des Alltags verstellen ja allzu leicht den Blick auf die Schönheiten, die unser Lebensweg zu bieten hat. Und sie können uns noch leichter den Blick auf das Ziel unseres Lebensweges verstellen. Auf die kleinen Ziele genauso wie auf das große Ziel. Es muss ja nicht der Wegnach Santiago sein. Nicht einmal der herausfordernde Weg über steirische oder tirolerische Alpengipfel. Lohnt sich nicht auch der ganz normale Kirchweg? Auch der sonntägliche Kirchgang, die sonntägliche Kirchfahrt holt uns aus dem Alltag heraus. Und stellt uns das Ziel des Lebens vor Augen, das manchmal so weit weg oder so unerreichbar erscheint. Die Botschaft, die wir beim Kirchgang hören, und der Proviant der Kommunion mit Jesus wollen uns helfen, unser tägliches Leben vom Blick auf das Ziel her zu gestalten, seine Herausforderungen im Blick auf das Ziel besser zu bewältigen. Auch der ganz normale Sonntag ist ein Beten mit den Füßen.
Chefredakteur Herbert Meßner
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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