Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Das eine, kleine und regelmäßige Ostern
Der „Weiße Sonntag“ hat seinen Namen vom Taufkleid. Im christlichen Altertum trugen die in der Osternacht Getauften eine Woche lang ihr weißes Taufkleid, während sie noch durch Zusammenkünfte die Bedeutung ihrer Taufe für das Leben vertieften. In manchen Gegenden ist dieser Sonntag auch bevorzugter Termin für die Erstkommunion, die ja eine Konsequenz der Taufe ist.
„Kleiner Ostersonntag“ wird dieser Tag auch genannt. Meine Zeit als Schüler im Bischöflichen Gymnasium und Seminar ist zwar schon sehr lange her, aber ich erinnere mich noch gut, dass wir an diesem Tag in der Messe Gregorianischen Choral gesungen und zum Mittagessen Wiener Schnitzel und Reis bekommen haben. Da wir am eigentlichen Ostersonntag zu Hause waren, haben wir im Internat den „Kleinen Ostersonntag“ besonders gefeiert.
Papst Johannes Paul II. hat diesem Tag noch einen Akzent gegeben als Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit. Genau am Vorabend dieses Sonntags ist er 2005 gestorben.
Ostern ist jedenfalls nicht vorbei, es geht weiter. Es geht weiter durch unser Glaubenszeugnis und unsere Glaubensfreude als Getaufte. Es geht weiter durch unsere Lebenseinstellung als Menschen, die an die Auferstehung glauben. Wir gestalten unser Leben aus dem Geist von Hoffnung und Zuversicht. Und wir handeln mit Nachsicht, Güte und Barmherzigkeit.
Wenn wir uns am Sonntag zum gemeinsamen Gottesdienst treffen, ist es immer ein kleines Ostern, das uns das alles regelmäßig bewusstmacht.
Chefredakteur Dr. Herbert Meßner
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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