Weltkirche
Zukunfts-Diamanten

Ethische Orientierung für Nachwuchskräfte in Medizin und Pflege bietet das Institut IMABE.

Ethik in der Medizin und Pflege ist „nicht einfach ein beliebiges Add-on, das man auch weglassen könnte“ oder an Spezialisten delegieren sollte. Deswegen startet das von der Österreichischen Bischofskonferenz unterstützte Ethikinstitut IMABE (Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik) das Fortbildungsprojekt Young MedEthics. Es richtet sich speziell an die junge Generation im Gesundheitsbereich des deutschsprachigen Raums. Ziel sei, diese Gruppe in ihrer ethischen Kompetenz zu stärken und sie auf die schwierigen Fragen des Berufsalltags vorzubereiten, erklärte die IMABE-Direktorin Susanne Kummer gegenüber Kathpress. Der Online-Kurs beginnt am 9. Dezember mit monatlichen Treffen bis Juni 2025. Eine Anmeldung ist ab sofort unter YoungMedEthics.com möglich.

„In Gesprächen mit jungen Medizinern und Pflegefachkräften hören wir häufig von Überforderung und fehlendem Know-how in ethischen Konfliktsituationen“, berichtete Kummer. Der Alltag im medizinischen Bereich sei stressig, oft bleibe nicht genügend Zeit, um sich mit auftauchenden Problemen auseinanderzusetzen. Besonders schwierig seien Fragen am Lebensende und der Umgang mit Angehörigen, die Erklärungen und Begleitung brauchen. „Viele junge Fachkräfte wünschen sich mehr ethische Weiterbildung“, so Kummer.
Dem trage das IMABE-Institut nun mit Young MedEthics Rechnung. Kooperationspartner sind u. a. die Medizinische Universität Innsbruck, die Deutsche Palliativstiftung und die Hippokratische Gesellschaft Schweiz. Dieses Engagement werde sich langfristig lohnen, ist sich Kummer sicher. Denn junge Menschen in Gesundheitsberufen seien die „Diamanten“ der Zukunft, in ihren Händen liege eine personenzentrierte Versorgung, in der die Würde des Menschen an erster Stelle steht

Ethische Ausbildung. Der erste Fortbildungskurs sieht in sieben Online-Treffen einen Mix aus Theorie und Praxis anhand von Fallstudien vor zu Themen wie Entscheidungen am Lebensende, Angehörigen- und Patientenkommunikation und die Rolle des Vertrauens. Darüber hinaus wird der fachliche Austausch der unter-35-jährigen Zielgruppe mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen, die ihre Expertise teilen, und länderübergreifende Networking-Events, die den Zusammenhalt junger Gesundheitsfachkräfte in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz und auch Südtirol) gefördert.

Das „Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik“ (IMABE) wurde 1988 auf Initiative von Medizinern, Juristen und Geisteswissenschaftern in Wien gegründet. 1990 hat die Österreichische Bischofskonferenz IMABE als Körperschaft öffentlichen Rechts errichtet.

Quelle: Kathpress

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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