Serbisch-Orthodoxe Kirche
Wunden der Vergangenheit müssen heilen

Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirje (Bildmitte) besuchte das erste Mal Österreich. | Foto: Schönlaub
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Zu Gast in Österreich war der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije.

Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije besuchte von Donnerstag, 8. Juni, bis Sonntag,
11. Juni, Österreich. Es ist der erste Besuch des Kirchenoberhauptes in Österreich. Porfirije Peric ist seit Februar 2021 im Amt. Am Sonntag feierte er einen festlichen Freiluft-Gottesdienst vor der serbisch-orthodoxen
Kirche „Am Schöpfwerk“ im zwölften Wiener Bezirk.

Bei einem Empfang im Belvedere zeichnete der Patriarch den Wiener Kardinal Christoph Schönborn mit dem höchsten Orden der serbisch-orthodoxen Kirche, dem „Orden des Hl. Sava 1. Ranges“ aus. In einer Grundsatzrede im Wiener Erzbischöflichen Palais betonte Patriarch Porfirije, dass er keinen politischen Auftrag für die serbisch-orthodoxe Kirche im Ukraine-Krieg sehe, jedoch den grundsätzlichen Auftrag aller Kirchen im Einsatz für den Frieden.

Im Vorfeld des Besuchs des serbisch-orthodoxen Patriarchen Porfirije äußerte der Wiener serbisch-orthodoxe Bischof Andrej Cilerdzic den Wunsch nach staatlicher Anerkennung der serbisch-orthodoxen Diözese in Österreich.

Am Freitagmittag ist der Patriarch im Bundeskanzleramt in Wien von Kultusministerin Susanne Raab empfangen worden. An der Begegnung nahmen auch der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), der armenische Bischof Tiran Petrosyan, und der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, teil.

Vor der Begegnung im Bundeskanzleramt wurde der Patriarch von der Abgeordneten Gudrun Kugler in Vertretung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka im Parlament empfangen. Kugler ist auch Vorsitzende der bilateralen parlamentarischen Gruppe Österreich–Serbien. Sie hob im Gespräch mit dem Patriarchen die Bedeutung der vielen serbisch-orthodoxen Menschen in Österreich hervor. Sie wünsche sich, so die Abgeordnete, dass sich diese noch stärker in den österreichischen gesellschaftspolitischen Diskurs einbringen.
Wunden der Vergangenheit müssten geheilt werden, so Kugler weiter. Es gelte, gemeinsam in die Zukunft zu gehen. Im Blick auf die vielen Konflikte in Europa hob Kugler zudem die Bedeutung der serbisch-orthodoxen Kirche hervor.

Ein Höhepunkt des mehrtägigen Besuchs des Patriarchen in Österreich war die Weihe der „Kapelle der heiligen Neumärtyrer Serbiens“ auf dem Soldatenfriedhof von Mauthausen. Tausende serbische Soldaten starben dort im Kriegsgefangenenlager.

Die serbisch-orthodoxe Kirche ist die zahlenmäßig größte orthodoxe Kirche in Österreich. Ihr gehören bis zu 350.000 Gläubige an. Die rund 25 Pfarrgemeinden verteilen sich über das ganze Land. Bischof Andrej Cilerdzic ist seit 2014 im Amt. Ihm stehen für die Seelsorge in Österreich rund 30 Priester zur Verfügung. Bischof Andrej hat seinen Amtssitz in Wien.

QUELLE: KATHPRESS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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