„Wir sind mit euch“
Für den Frieden beteten Juden, Christen und Muslime in Österreich und weltweit anlässlich des Terrors.
Der Terroranschlag am Allerseelentag in Wien hat neben viel Erschrecken, Schock und Betroffenheit auch eine Welle von Verbundenheit und Miteinander ausgelöst. Viele Vertreter von Religionsgemeinschaften und religiöse Organisationen veranstalteten in ganz Österreich, aber auch darüber hinaus Friedensgebete.
Österreichische Bischöfe, darunter Salzburgs Erzbischof Franz Lackner und Manfred Scheuer in Linz, trafen sich bereits am Tag nach den Anschlägen mit Vertretern anderer Konfessionen und Religionen zum Gebet und Gedenken. Noch innerhalb der von der Regierung ausgerufenen Staatstrauer versammelten sich am Abend des 5. November im Feldkircher Dom die Religionsvertreter Vorarlbergs im Zeichen des Friedens. Am selben Tag trafen sich die Katholische, Evangelische und Muslimische Jugend Salzburgs online auf der Plattform „Zoom“ zu einem virtuellen Friedensgebet. Im Rahmen ihres Freitagsgebetes gedachten die 350 Moscheen der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich der Opfer des Anschlags.
Weltweit im Gebet verbunden
Auch außerhalb von Österreich wurde anlässlich des Terrors für den Frieden gebetet. Vor der österreichischen Botschaft in Berlin versammelten sich auf Einladung des Zentralrats der Muslime in Deutschland Vertreter von Juden, Christen und Muslimen zum gemeinsamen Gebet. Gedacht wurde auch der kürzlich Ermordeten der Messerattentate in Dresden und Nizza und des Anschlags vom 2. November auf die Universität in
Kabul.
Auf die weltweite Verbundenheit mit Österreich im Gebet nach dem Terroranschlag von Wien hat der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke P. Karl Wallner hingewiesen. Die enorme Anteilnahme und die vielen „Mutbotschaften“ aus allen Kontinenten seien ein starkes Hoffnungszeichen, sagte der Ordensmann. Weltweit sei die Grundhaltung „Wir sind mit euch“ spürbar.
Wir halten zusammen – Glaube verbindet
Unter diesem Motto organisiert das diözesane Schulamt Wien zusammen mit evangelischer und orthodoxer Kirche und der Islamischen Glaubensgemeinschaft eine Aktion gegen Gewalt und Spaltung und für Dialog, Toleranz, Solidarität und Frieden.
Dabei sollen Schülerinnen und Schüler aller Kirchen und Religionen in Wien im Religionsunterricht weiße Bänder mit persönlichen Friedensbotschaften gestalten, die dann an Kirchen, Moscheen, Synagogen, Schulen oder anderen öffentlichen Gebäuden angebracht werden können. Aber auch als Armband zum Selbertragen oder Verschenken sind die Bänder gedacht.
„Frieden fängt in unseren Herzen an, in der Liebe zum Nächsten, im Verzicht auf Hasspostings; aber auch im gemeinsamen Anbringen eines Freundschafts- oder Friedensbandes als Zeichen dafür, dass wir zusammenhalten“, so die Wiener Schulamtsleiterin Andrea Pinz bei der Startaktion beim Wiener Stephansdom, dessen Gittertore bereits einige weiße Bänder zieren. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich Gedanken dazu machen, „wie Gesellschaft gelingen kann und wie sie ihre Zukunft gestalten wollen“, so Pinz.
Katharina GRAGER / KATHPRESS
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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