Welthaus
Wir können etwas verändern

Im argentinischen Frühstücksfernsehen sprachen Markus Meister, Margareta Moser (beide Welthaus Graz), Alexandra Kiegerl (weststeirische Landwirtin) und Tato Figueredo (INCUPO) unter anderem über die Wichtigkeit familiärer Landwirtschaft. | Foto: Welthaus
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  • Im argentinischen Frühstücksfernsehen sprachen Markus Meister, Margareta Moser (beide Welthaus Graz), Alexandra Kiegerl (weststeirische Landwirtin) und Tato Figueredo (INCUPO) unter anderem über die Wichtigkeit familiärer Landwirtschaft.
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Welthaus. Landwirtschaftliche Familienbetriebe aus Österreich und Argentinien kämpfen zusammen.

Wenn Sie Argentinien hören, denken Sie … vielleicht an Fußball? Oder an Papst Franziskus? Das Welthaus Graz hat kürzlich neue, eigene Erinnerungen geschaffen. Gemeinsam mit elf österreichischen LandwirtInnen bereiste man das Land „am Ende der Welt“, wie der Papst seine Heimat einmal bezeichnete. Im Rahmen des Austauschprojektes „Alianza Österreich – Argentinien“ besichtigten sie dort als „landwirtschaftliche Botschafter für Österreich“ landwirtschaftliche Betriebe und tauschten sich mit argentinischen Bäuerinnen und Bauern und mit FunktionärInnen von landwirtschaftlichen Organisationen und VertreterInnen der Politik aus. Das Ziel dieses Austausches: familiäre Landwirtschaft soll auf beiden Seiten des Atlantiks klimafit und
enkel(innen)tauglich werden.

Warum gerade Argentinien?
Globale Probleme brauchen globale Lösungen. Welthaus Graz hat daher zusammen mit der argentinischen Partnerorganisation INCUPO das Projekt „Alianza Österreich – Argentinien: Gemeinsam für eine zukunftsfähige Landwirtschaft“ ins Leben gerufen. Denn „die Herausforderungen, die es in der Region Chaco in Argentinien gibt, hängen mit den Herausforderungen zusammen, vor denen auch die familiäre Landwirtschaft in Österreich steht“, so Markus Meister, Geschäftsführer von Welthaus Graz.

Warum die familiäre Landwirtschaft so wichtig ist? Alexandra Kiegerl, Rinderbäuerin aus der Weststeiermark, sagt dazu im argentinischen Frühstücksfernsehen: „Die familiäre Landwirtschaft ist eigentlich der einzig richtige Weg, um sehr viele Probleme, die wir heutzutage haben – Klimawandel, Welternährung usw. – gut meistern zu können.“ Anibal Fretes und Alois Kiegerl, ebenfalls zwei teilnehmende Landwirte, liefern dazu ein Beispiel: Durch eine standortangepasste, ganzheitliche Rinderhaltung trägt die Kuh zum Klimaschutz bei und liefert uns Menschen wertvolle Lebensmittel auf Basis von Flächen, die ohne Wiederkäuer für die menschliche Ernährung nicht nutzbar wären.

Große Agrokonzerne hingegen schaden massiv der Umwelt und erschweren den Kleinbauern das Leben. Landraub, Nicht-Einhaltung von Gesetzen und unkontrollierter Pestizideinsatz sind in Argentinien nach wie vor gang und gäbe. Die indigene Gemeinschaft der Qom erzählte den österreichischen LandwirtInnen von den gesundheitlichen Folgen der Pestizidausbringung mittels Flugzeug: Ihr Wasser ist nicht mehr trinkbar, Tiere sterben, und Frauen erleiden Fehlgeburten.

Das Rückgrat der Welternährung

„Die familiäre Landwirtschaft ist das Rückgrat der Welternährung. Sie versorgt mit gesunden und kulturell angepassten Lebensmitteln und bietet Sicherheit vor Krisen und Unabhängigkeit von Weltmarktpreisen.“ Das ist ein Auszug aus der „Erklärung von Buenos Aires“, welche gemeinsam von österreichischen und argentinischen LandwirtInnen erarbeitet und feierlich im Sitz der argentinischen Bischofskonferenz vor kirchlichen und politischen VertreterInnen höchster Ebene verlesen wurde.

Die Erklärung enthält sowohl Umsetzungsmaßnahmen zur Stärkung der familiären Landwirtschaft seitens der einzelnen Betriebe als auch Forderungen an die Politik, um die nötigen Rahmenbedingungen für die erstrebten Veränderungen zu schaffen. Nun sind Politik, Kirche, Wissenschaft und Zivilgesellschaft eingeladen und aufgerufen, sich der Allianz anzuschließen.

Ein globaler Dialog ist zentral, um den derzeitigen Herausforderungen begegnen zu können. „Wir als steirische bäuerliche Familienbetriebe nehmen diesen Dialog mit der Erklärung von Buenos Aires auf“, so Thomas Lanzer-Breitfuß, Obmann von Styria Beef, der gemeinsam mit weiteren VertreterInnen von steirischen Verbänden an der Reise teilnahm.Ein großes Ziel muss es sein, die Ausbreitung der Großkonzerne einzudämmen und die familiäre Landwirtschaft zu fördern. Die am Alianza-Projekt teilnehmenden Bäuerinnen und Bauern sind bereit zu handeln und haben erfreut festgestellt: „Es gibt Dinge, die wir verändern können.“

Im argentinischen Frühstücksfernsehen sprachen Markus Meister, Margareta Moser (beide Welthaus Graz), Alexandra Kiegerl (weststeirische Landwirtin) und Tato Figueredo (INCUPO) unter anderem über die Wichtigkeit familiärer Landwirtschaft. | Foto: Welthaus
Bei Regen werden die unbefestigten Straßen in kürzester Zeit unbefahrbar – ein Abenteuer für die Gäste – ein Erschwernis für die Bauern. | Foto: Welthaus
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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