Wie er es erlebte

Leopold Städtler. Ein Zeitzeuge am Originalschauplatz Judenburg.

Der Lebenszeit des 1925 geborenen ehemaligen Generalvikars Leopold Städtler folgend, hat die Grazer Kirchenhistorikerin Michaela Sohn-Kronthaler in einem Buch die Geschichte unseres Landes und unserer Kirche zusammengefasst. Neben reichlichem Bildmaterial bringt das Buch Interviews, in denen Städtler anschaulich erzählt, wie er die jeweiligen Zeiten vor Ort erlebt hat.

Bei einer Buchpräsentation am 15. Februar in Judenburg, wo Städtler über ein Jahrzehnt gewirkt und die Pfarre St. Magdalena aufgebaut hat, brachte Städtler im Gespräch mit der Autorin Erfahrungen aus der NS-Zeit, der Pfarrgründung und der Begegnung zwischen Kirche und Arbeiterschaft ein. Die Singgemeinschaft St. Magdalena und ein Bläsertrio der Stadtkapelle sorgten für den musikalischen Rahmen. Sonntagsblatt-Chefredakteur Herbert Meßner erzählte von Erfahrungen mit Leopold Städtler, vor allem aus seiner Ministrantenzeit in Judenburg-St. Magdalena. Zu den vielen Gästen im Pfarrsaal Judenburg-St. Nikolaus gehörte auch die Zweite Landtagspräsidentin Gabriele Kolar.

Der bald 98-jährige Städtler signierte viele Bücher und freute sich über Begegnungen mit Weggefährtinnen und Weggefährten aus Seelsorge, Wanderungen und gemeinsamen Erfahrungen. Der Büchertisch mit dem Styria-Buch von Michaela Sohn-Kronthaler und Markus Zimmermann, „Mit den Menschen leben. Leopold-Städtler. Ein Zeitzeuge“ hatte sich ob der großen Nachfrage geleert.
Im Buch zeigt Städtler, wie er in Zeiten des Aufbruchs und in sehr schweren Zeiten den Glauben leben konnte und wie er in der Seelsorge versuchte, eine menschliche Basis herzustellen, die es auch misstrauischen Menschen oder Gruppen erleichterte, einen Zugang zum Glauben und zur Kirche zu finden.