Sommerstudientagung
Widerständig visionär

Die heurige Sommerstudientagung fand coronabedingt im virtuellen Raum statt. Auch Erzbischof Lackner (rechts unten) nahm teil und dankte den Frauen der kfbö für ihren Mut, die Tagung nicht abgesagt zu haben.  | Foto: kfbö
  • Die heurige Sommerstudientagung fand coronabedingt im virtuellen Raum statt. Auch Erzbischof Lackner (rechts unten) nahm teil und dankte den Frauen der kfbö für ihren Mut, die Tagung nicht abgesagt zu haben.
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Die Sommerstudientagung der Katholischen Frauenbewegung Österreich (kfb) fand heuer online statt.

Trotz Corona-Krise sind rund 80 Mitglieder der Katholischen Frauenbewegung Österreich von 24. bis 26. August zur jährlichen Sommerstudientagung zusammengekommen – im digitalen Raum. Zur diesjährigen Tagung unter dem Titel „Innovativ und wirksam sich einmischen, mitmischen, aufmischen“ hatte die kfb der Erzdiözese Salzburg eingeladen.
„Die Frauen der kfb stellen sich Krisen entgegen, ob Pandemie, Krisen in Gesellschaft oder Kirche“, so Angelika Ritter-Grepl, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs. „Unser Glaube ist uns Ansporn, Krisen für positive Entwicklungen zu nützen, orientiert an der Vision vom guten Leben für alle“, so Ritter-Grepl. Die Vorsitzende resümierte das vielfältige Tun der diözesanen kfbs auf spiritueller wie sozialer Ebene während der vergangenen Monate. Zu den geplanten künftigen Aktionen zählt ein Forumtheater, das zum Thema „Mutprobe: Was, wenn wir es mit der Angst zu tun bekommen?“ in ganz Österreich unterwegs sein wird.

Frauen erhalten das System
Der Salzburger Erzbischof und Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz Franz Lackner dankte bei der Eröffnung der Sommerstudientagung der kfb für den Mut, die Tagung nicht abgesagt zu haben, und richtete weiteren Dank im Namen der Bischofskonferenz an die Frauen in ganz Österreich für ihren systemerhaltenden, weit überproportionalen Einsatz zur Bewältigung der Corona-Krise, sei es im Gesundheitswesen, in der Pflege, im Handel oder in den Familien.

Frauen geben der Kirche ein Gesicht
Ausdrücklich dankte auch der für die Belange der Katholischen Aktion zuständige Referatsbischof Wilhelm Krautwaschl den kfb-Frauen für ihren „Beitrag, der Kirche ein Gesicht zu geben“: „Wir sind nicht für uns Kirche, sondern weit mehr für die Welt um uns“, so Krautwaschl. Die kfb lebe ihr Motto der heurigen Sommerstudientagung, es sei ihr „von Herzen“ zu danken für „das Wagnis, offen auf Veränderungen einzugehen“, auch im Blick auf kirchliche Prozesse und entsprechende Herausforderungen beispielsweise auf Ebene der Katholischen Aktion Österreichs. Ein „neuer und vertiefter Ansatz“ sei nötig, der Aufruf zur „Bekehrung“ eine Herausforderung für alle: „Und glauben Sie mir: Dies sich zuzumuten ist auch für mich eine alles andere als einfache Aufgabe, auch wenn das, was mit ‚Dialog‘ in der Kirche auf allen Ebenen verbunden wird, wichtiger wird.“

Frauen überschreiten Grenzen

Die Theologin Michaela Quast-Neulinger vom Institut für Systematische Theologie der Universität Innsbruck nannte in ihrem Beitrag zur Sommerstudientagung die Widerständigkeit, einem Ideal zu folgen, einen „der drei Grundvollzüge der Kirche: ,martyria‘, durch das Leben Zeugnis ablegen für das in Christus angebrochene Reich Gottes“, für das Recht jedes Menschen auf ein Dasein in Würde und Gerechtigkeit. Biblische Frauengestalten wie Judith, Rut oder Maria hätten das getan, „überschritten die Grenzen des Systems, brachen mit ihrem Mut die ungeschriebenen Regeln ihrer Zeit und legten so den Grundstein für eine neue Zukunft“.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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