Franz Jägerstätter
Wege aus der Gewalt

Gedenkfeier am Todestag Franz Jägerstätters in St. Radegund, Oberösterreich. | Foto: Pilgram
  • Gedenkfeier am Todestag Franz Jägerstätters in St. Radegund, Oberösterreich.
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Franz Jägerstätter kann in heutigen Kriegen ein Vorbild sein.

Unter dem Eindruck des neu entflammten Krieges in Israel und Palästina stand das internationale Jägerstätter-Gedenken in dessen oberösterreichischer Heimatgemeinde St. Radegund. Das jährliche Treffen in Erinnerung an den NS-Wehrdienstverweigerer und Seligen ist stets bestrebt, „das Leben von Franz und Franziska Jägerstätter in einen Dialog mit Fragen unserer Zeit zu bringen“, erklärte Georg Haigermoser, Mitglied der Jägerstätter-Kommission von Pax Christi Österreich. Abseits der offiziellen Politik und der von Extremisten angeheizten Gewaltspirale versuchten auch heute auf beiden Seiten Hinterbliebene von Terror- und Kriegsopfern, ehemalige Kombattanten und jugendliche Wehrdienstverweigerer „Wege aus der Gewalt“. Jägerstätter könne hier ein Vorbild liefern.

Der aus St. Radegund stammende Landwirt, Mesner und Familienvater Franz Jägerstätter (1907–1943) hatte sich aus Glaubensgründen geweigert, mit der Waffe für das Nazi-Regime in den Krieg zu ziehen. Daraufhin wurde er in Berlin wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tod verurteilt und vor 81 Jahren, am 9. August 1943, in Brandenburg durch Enthauptung hingerichtet. Späte Anerkennung erhielt er 2007 durch die Seligsprechung, die im Linzer Mariendom erfolgte. Jägerstätters Witwe Franziska verstarb 2013 im 101. Lebensjahr. In den jüngsten Jahren stieg auch das öffentliche Interesse an ihrer Geschichte und Haltung.
„Wir sollten nicht bloß Katholiken des Gebetes, sondern auch der Tat sein“, schrieb der NS-Märtyrer in seinen Aufzeichnungen. Seine Botschaft klang bei dem Treffen in einer Andacht bei Jägerstätters Grab zu dessen Todesstunde nach.

Kathpress

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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