Bischofskonferenz
Waffen müssen schweigen

Die Österreichische Bischofskonferenz tagte. V. l.: Abt Vinzenz Wohlwend, OCist., Manfred Scheuer (Linz), Alois Schwarz (St. Pölten), Yuriy Kolasa (ukr. Priester), Benno Elbs (Feldkirch), Franz Lackner (Salzburg), Josef Marketz (Gurk), Franz Scharl (Weihbischof/Wien), Hermann Glettler (Innsbruck), Stephan Turnovszky (Weihbischof/Wien), Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau), Peter Schipka (Generalsekretär), Hansjörg Hofer (Weihbischof/Salzburg). Coronabedingt fehlten: Christoph Schönborn (Wien), Ägidius Zsifkovics (Eisenstadt), Anton Leichtfried (Weihbischof/St. Pölten). | Foto: dibk.at
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  • Die Österreichische Bischofskonferenz tagte. V. l.: Abt Vinzenz Wohlwend, OCist., Manfred Scheuer (Linz), Alois Schwarz (St. Pölten), Yuriy Kolasa (ukr. Priester), Benno Elbs (Feldkirch), Franz Lackner (Salzburg), Josef Marketz (Gurk), Franz Scharl (Weihbischof/Wien), Hermann Glettler (Innsbruck), Stephan Turnovszky (Weihbischof/Wien), Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau), Peter Schipka (Generalsekretär), Hansjörg Hofer (Weihbischof/Salzburg). Coronabedingt fehlten: Christoph Schönborn (Wien), Ägidius Zsifkovics (Eisenstadt), Anton Leichtfried (Weihbischof/St. Pölten).
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Zur Frühjahrsvollversammlung trafen sich Österreichs Bischöfe in Tirol. Einige Themen waren das Jahr der Familie und die PGR-Wahl – überschattet vom Ukraine-Krieg.

Die Katholische Kirche will bei der Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen aus der Ukraine – meist sind es Frauen mit Kindern – möglichst „familiäre Kontexte“ bieten, wie Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz, nach der „vom Krieg überschatteten“ Vollversammlung von 14. bis 17. März in Matrei am Brenner (Tirol) erklärte. An die Menschen in Österreich appellierte Lackner: „Öffnen wir unsere Herzen und Hände!“ Auch das Gebet sei ein wichtiger Beitrag, um ein Ende der Gewalt zu erwirken.

Ukraine-Hilfe. Wenn es in diesen Tagen „auch so etwas wie gute Nachrichten“ gebe, dann die enorme Solidarität und Hilfsbereitschaft in Europa. Damit rasch und sinnvoll geholfen werden kann, braucht es nach den Worten der Bischöfe jetzt vor allem Geldspenden. Die Bischofskonferenz selbst stellt zusätzlich eine Million Euro für Ukraine-Hilfsprojekte der Caritas zur Verfügung.

In klaren Worten wandten sich die Bischöfe gegen den „Überfall Russlands auf die freie und souveräne Ukraine“ und forderten: „Dieser Angriffskrieg ist eine himmelschreiende Sünde, und er muss so schnell wie möglich beendet werden.“ Die Staatengemeinschaft müsse alles unternehmen, „damit die Waffen so rasch wie möglich schweigen und ein gerechter Friede möglich wird“. Die Ukraine habe aufgrund des Völkerrechts und auch aus Sicht der kirchlichen Friedensethik das legitime Recht auf Verteidigung, hielten die Bischöfe fest.

Weltsynode. Die Katholische Kirche in Österreich beteilige sich überzeugt am synodalen Prozess der Weltkirche. Kirche sei „immer ein gemeinsames Auf-dem-Weg-Sein aller Getauften, ein Aufeinander-Hören von gläubigem Volk, Bischofskollegium und Papst“, heißt es in dem Text, der auch den Fahrplan bis zur abschließenden Bischofssynode im Herbst 2023 darlegt. Synodalität sei „nicht optional“, betonten die Bischöfe.

Pfarrgemeinderat. Mit beeindruckenden Zahlen untermauerten die Bischöfe die Wichtigkeit der PGR-Wahl: Alle PGR-Mitglieder und jene, die sich freiwillig in pfarrlichen Arbeitskreisen engagieren, ergeben geschätzt mehr als 300.000 Personen, die ehrenamtlich in den Pfarren tätig sind. Eine Pfarre ohne Pfarrgemeinderat sei „heute unvorstellbar“.

Jahr der Familie. „In der Krise eine neue Wertschätzung“ gebühre den Familien, die sich als „kleinste, verlässliche Zellen unserer Gesellschaft“ bewähren. Mit Hinweis auf das laufende „Jahr der Familie“ konnten Familien in den letzten zwei Jahren „nicht in den Lockdown gehen“. Ihre hohe Bedeutung als „Überlebensnetzwerk der Gesellschaft“ erfordere, dass bei allen politischen Maßnahmen mitbedacht werden müsse, wie sie sich auf Familien auswirken.

Existenz sichern. Gerade jetzt, wo die Pandemie und die massive Teuerungswelle viele Menschen doppelt belastet, „muss der Sozial-staat weiter gestärkt werden“, unterstrichen die Bischöfe. Einmalzahlungen wie der Teuerungsausgleich seien zu wenig. Es brauche langfristige Reformen und Anpassungen der Sozialleistungen an das jetzige Preisniveau.

Ad-limina-Besuch. Außerdem kündigte die Bischofskonferenz ihren coronabedingt bereits zwei Mal verschobenen Ad-limina-Besuch in Rom für 12. bis 17. Dezember 2022 an. Dabei sind Treffen mit Papst Franziskus und Vertretern der Kurienbehörden geplant, um über die Situation der Kirche in Österreich zu beraten.

KATHPRESS

Zum Jahr der Familie
Die österreichischen Bischöfe weisen zum Jahr der Familie auf folgende Webseiten hin:
www.jahrderfamilie.at
www.familie.at
www.weltfamilientreffen.at

Die Österreichische Bischofskonferenz tagte. V. l.: Abt Vinzenz Wohlwend, OCist., Manfred Scheuer (Linz), Alois Schwarz (St. Pölten), Yuriy Kolasa (ukr. Priester), Benno Elbs (Feldkirch), Franz Lackner (Salzburg), Josef Marketz (Gurk), Franz Scharl (Weihbischof/Wien), Hermann Glettler (Innsbruck), Stephan Turnovszky (Weihbischof/Wien), Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau), Peter Schipka (Generalsekretär), Hansjörg Hofer (Weihbischof/Salzburg). Coronabedingt fehlten: Christoph Schönborn (Wien), Ägidius Zsifkovics (Eisenstadt), Anton Leichtfried (Weihbischof/St. Pölten). | Foto: dibk.at
Erzbischof Franz Lackner lobte die enorme Solidarität mit der Ukraine in Europa und bat weiter um Gebet für Frieden. | Foto: Kathpress/Klingen
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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