Pfarr-Caritas-Tag
Vom Glück des Helfens

Den Pfarr-Caritas-Tag gabs online | Foto: Screen/Tauschmann


Pfarr-Caritas-Tag. Virtuelles Netz der Aufmerksamkeit.

„Nach nichts im Leben haben Menschen größere Sehnsucht, als von anderen Menschen als Mensch behandelt zu werden. Erst recht dann, wenn sie unerwartet in Not geraten und auf andere Hilfe angewiesen sind. Die größte Sehnsucht der Menschen ist und bleibt der andere Mensch.“ Dies betonte Arnold Mettnitzer, Theologe und Psychotherapeut, in seinem Impulsvortrag beim heurigen Pfarr-Caritas-Tag. Mettnitzer reflektierte auch über die Frage: Wie geht denn helfen? „Die Menschen sind verschieden und müssen mit dieser Verschiedenheit auch rechnen. Das ist sozusagen das kleine Einmaleins des großen Helfens.“ Auch sich selbst etwas zu gönnen und auf sich selbst zu schauen sei unabdingbar, um für andere da zu sein. Beim Wert der Hilfe für die Helfenden zitierte Mettnitzer Marie von Ebner-Eschenbach: „Wem wir eine Stütze sind, der stützt uns.“

„Der aufmerksame Blick zum Mitmenschen ist ein taugliches Rezept in der Krisenzeit und kann Menschen zum Aufleben bringen“, erklärte Erich Hohl, Leiter des Ressorts Seelsorge & Gesellschaft der Katholischen Kirche Steiermark, und appellierte: „Vor ein paar Jahren habe ich bei einem Pfarr-Caritas-Tag die Diakonie als Königsweg der Kirche bezeichnet. Damit habe ich nicht nur konkretes karitatives Tun gemeint, sondern eine generelle Grundhaltung unseres Lebens. Vorbild ist Jesus Christus: Der Menschensohn ist gekommen, um zu dienen, und nicht um sich bedienen zu lassen.“ In diesem Sinn könne Kirche ruhig ein Dienstleistungsunternehmen sein. Wer sich als Dienstleister verstehe, unterliege weniger der Gefahr, von oben herab zu agieren, sondern werde trachten, dort zu helfen, wo es nötig sei.

Der erste virtuelle gemeinsame Pfarr-Caritas-Tag der Caritas Steiermark und des Fachbereichs Pastoral & Theologie der Katholischen Kirche Steiermark fand am 5. März via Zoom statt. Rund 80 TeilnehmerInnen folgten der Veranstaltung unter dem Motto „Glück des Helfens: Andere tragen zu können trägt mich – anderen helfen zu können hilft mir.“

Caritas-Haussammlung
Caritas-Direktor Herbert Beiglböck verwies beim Pfarr-Caritas-Tag auf die Caritas-Haussammlung, die heuer bereits zum 70. Mal durchgeführt wird: „Im Fokus steht das Gespräch. Zu hören, was die Menschen bewegt, was sie von der Caritas erwarten oder auch warum sie kritisch zur Caritas stehen. Das ist jener gesellschaftliche Austausch, der unverzichtbar ist für unsere Demokratie. Neben der Bitte um eine Spende, damit wir den Armen helfen können.“

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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