Stiegenkirche verkauft

Stiegenkirche in der Sporgasse in Graz
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Graz. Die zur Dompfarre gehörende Kirche bleibt ein Gotteshaus.

Die katholische Kirche befindet sich im andauernden Wandel. Der gesellschaftlichen und kirchlichen Entwicklung folgend wird renoviert, um- und auch zugebaut. Von manchen Bauwerken, die nicht mehr benötigt werden, trennt man sich durchaus schweren Herzens, ob das nun Pfarrhöfe sind oder auch andere Gebäude oder wie nun die Grazer Stiegenkirche. Dem Wunsch der Diözese Graz-Seckau und aller verantwortlichen Gremien, die Filialkirche zum hl. Paulus, wie sie genau heißt, verkaufen zu dürfen, kam der Vatikan im Frühjahr 2024 nach – unter der Voraussetzung, dass die Kirche als geweihter Ort nutzbar bleibt – für Feier, Gebet und Andacht.

Die Kirche geht in das Eigentum einer steirischen Familie über, die das sakrale Kleinod nun Schritt für Schritt auf Hochglanz bringen möchte. „Das wird ein paar Jahre dauern“, heißt es. Die Kirche bleibt als Gotteshaus verfügbar – an ausgewählten Feiertagen und nach Voranmeldung. Zuständig ist als Kirchenrektor Dompfarrer Ewald Pristavec bzw. die Dompfarre.

Bischof Wilhelm Krautwaschl freut sich über diese Lösung: „Wir haben einen neuen Eigentümer für die Stiegenkirche gefunden, dem Glauben und Kirche wichtig sind. So bleibt ein Zeugnis unseres Glaubens auch in unserer sich rasant ändernden Zeit erhalten und für Feiern zugänglich. Gleichzeitig ist das eine wirtschaftliche Entlastung für die Diözese. Der Erlös trägt dazu bei, dass wir andere kirchliche Bauwerke wirtschaftlicher und umweltfreundlicher betreiben können. Den neuen Eigentümern danke ich für das Engagement und wünsche viel Segen für die Zukunft.“

Die Stiegenkirche in der Grazer Sporgasse ist urkundlich erstmals 1343 erwähnt; sie gilt als die älteste Pfarrkirche von Graz. Der aktuelle, barocke Bau entstand zwischen 1619 und 1627. Ab 1588 war sie eine Klosterkirche – zuerst für die Augustiner Eremiten (bis 1784), danach für die Jesuiten (bis 1957). Zuletzt gehörte sie als eigenes Kirchenrektorat zur Grazer Dompfarre. Eine eigene Pfarrgemeinde gab es schon länger nicht mehr, die 1985 modernisierte Kirche wurde nur mehr selten benutzt.

DGS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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