Steine oder Kathedralen

Kanonische Visitation bei den Barmherzigen Brüdern.

Aufregende Tage erlebten die beiden steirischen Einrichtungen der Barmherzigen Brüder Ende Februar. Die Generalvisitation durch die Ordensleitung war angesagt. Der Erste Generalrat Frater Joaquim Erra i Mas reiste aus Rom an, um die Kommunitäten und Einrichtungen des Ordens zu besuchen und ein umfassendes Bild von der Arbeit an den Standorten in Graz, Kainbach bei Graz, Gleisdorf und St. Ruprecht an der Raab zu gewinnen.
Der Vertreter des Generalpriors wurde sehr herzlich empfangen, hat viele intensive Gespräche mit den Ordensbrüdern, den leitenden Verantwortlichen, den Seelsorgeteams und den Pastoralräten geführt und verschiedene Abteilungen besichtigt. Dabei konnte Fr. Joaquim einen direkten Einblick in den Alltag und die Herausforderungen sowohl in den Lebenswelten für Menschen mit intellektueller, psychischer oder mehrfacher Beeinträchtigung und im „Walkabout“, der Therapiestation für Drogenkranke, als auch im Grazer Krankenhaus in der Marschallgasse erhalten.

Gegenüber dem Seelsorgeteam in Kainbach betonte der Spanier, wie wichtig es sei, die größere Bedeutung seiner Arbeit nicht aus den Augen zu verlieren: „Wenn jemand fragt ‚Was machst du da?‘, kann man antworten ‚Ich klopfe Steine‘ oder aber ‚Ich baue mit an einer Kathedrale‘.“ Und in erster Linie gehe es in den Werken des Hospitalordens darum, die Barmherzigkeit Gottes in der Welt präsent zu halten.

Einen Höhepunkt erreichte der Besuch bei dem stimmungsvollen Gottesdienst, den Generalvikar Erich Linhardt mit der Kainbacher Hausgemeinschaft feierte. Dabei dankte er dem Orden der Barmherzigen Brüder für seine Präsenz und sein überaus segensreiches Wirken innerhalb der steirischen Kirche.

Die kanonische Visitation der österreichischen Ordensprovinz wird Mitte April im Rahmen einer Provinzversammlung in Wien abgeschlossen, an der auch Generalprior Jesús Etayo Arrondo teilnehmen wird. Dabei sollen zukünftige Handlungsschwerpunkte definiert werden.