Weltsynode
„Stehen wir auf“

Papst Franziskus und Teilnehmende der Bischofssynode posieren am 26. Oktober 2024 in der Audienzhalle im Vatikan für ein Abschluss-Foto. | Foto: KNA
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Zum Abschluss der Weltsynode ermuntert Papst Franziskus die Weltkirche: „Wir brauchen eine Kirche, die das laute Rufen der Welt aufnimmt und sich die Hände schmutzig macht, um ihr zu dienen.“

Papst Franziskus hat beim Abschlussgottesdienst der Synode im Petersdom die Katholiken dazu aufgerufen, sich aktiv und mutig für die Zukunft der Kirche zum Wohl aller Menschen einzusetzen. Die Kirche solle sich zur Stimme der Leidenden, Armen und Ausgegrenzten machen und auch jene Menschen im Blick haben, die sich vom Glauben entfernt haben oder gleichgültig sind. „Wir brauchen keine Kirche, die sitzen bleibt und aufgibt, sondern eine Kirche, die das laute Rufen der Welt aufnimmt und sich die Hände schmutzig macht, um ihr zu dienen“, hob Franziskus hervor.
Zugleich äußerte Franziskus große Dankbarkeit für die finale Phase des seit 2021 laufenden Reformprojekts Weltsynode. „Setzen wir also getrost unseren Weg gemeinsam fort“, ermutigte der Papst. „Legen wir den Umhang der Verzagtheit ab, vertrauen wir unsere Blindheit dem Herrn an, stehen wir auf und tragen wir die Freude des Evangeliums durch die Straßen der Welt.“

Positiv überrascht
Mit einem „gewissen Staunen“ hat die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) positiv auf den Abschluss der Weltsynode reagiert. Vor allem der Umstand, dass Papst Franziskus das Synodendokument freigegeben und auf ein eigenes postsynodales Schreiben verzichtet hat, wertet die Laienorganisation als „römisch-katholische Sensation“: „Alle Formen der Beteiligung können sich ungebremst auf allen Ebenen, bis auf die Ebene der Gemeinden, die Gemeinschaften neu prägen. Jetzt braucht es den Mut in den Gemeinden zum Ausprobieren.“
Einen konkreten Umsetzungspunkt ortete die KAÖ im Bereich jener kirchlichen Dienste, die auch ohne Diakonats- oder Priesterweihe getan werden können: Gemeindeleitung, sonntägliche Gottesdienste, Taufen und die Feier anderer Sakramente: „Als Katholische Aktion werden wir uns bei der Umsetzung nach Kräften beteiligen, um einer breiten Getauftenkirche Raum zu geben und sie wachsen zu lassen.“

Auch die Abschluss-Beratungen während der Weltsynode am 26. Oktober 2024 fanden, wie alle Synodenberatungen, an „runden Tischen“ statt. Mittendrin: Papst Franzsikus. | Foto: KNA
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Evangelium inspiriert Weltkirche
Positiv bewertet auch der Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner die Ergebnisse der Synode in einer Analyse für die Wochenzeitung Die Furche (online 28. 10.). Mit der Synode wurde ein weiterer Schritt bei der Implementierung des Zweiten Vatikanischen Konzils gemacht.
Im Synodendokument verabschiede sich die katholische Weltkirche ausdrücklich vom zentralistischen Uniformismus, so Zulehner. Das Evangelium solle die verschiedenen Kulturen der Weltkirche inspirieren. Dazu würden Bischofskonferenzen sowie deren kontinentale Zusammenschlüsse aufgewertet. Nach der Synode solle näher geklärt werden, welche Zuständigkeiten nicht mehr in Rom, sondern in den Regionen der Weltkirche sitzen: und dies hinsichtlich der Lehre, der Moral, der Disziplin.

Kathpress/Finster

Letzter Sitzungstag
Am 26.10.2024 wurde ein Entwurf des Abschlusstextes vorgelesen und danach Punkt für Punkt abgestimmt. An der Synodenversammlung nahmen 368 Männer und Frauen als stimmberechtigte Mitglieder teil.

Papst Franziskus und Teilnehmende der Bischofssynode posieren am 26. Oktober 2024 in der Audienzhalle im Vatikan für ein Abschluss-Foto. | Foto: KNA
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Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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