Grazer Dom
Spannende Funde

Eine Urne gehört zu den Funden, die bei der Öffnung von Grüften unter Seitenkapellen des Grazer Doms gemacht wurden. Grabstätten von Altarstiftern und Jesuiten aus dem 17. und 18. Jahrhundert wurden entdeckt. | Foto: Brunnthaler
  • Eine Urne gehört zu den Funden, die bei der Öffnung von Grüften unter Seitenkapellen des Grazer Doms gemacht wurden. Grabstätten von Altarstiftern und Jesuiten aus dem 17. und 18. Jahrhundert wurden entdeckt.
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Dom-Renovierung begann
mit Entdeckungen historischer Grabstätten.

Rund 20 Gräber aus dem 17. und 18. Jahrhundert wurden gleich zu Beginn der Renovierungsarbeiten am Grazer Dom entdeckt. Bei der Öffnung von Grüften in den nördlichen Seitenkapellen wurden zahlreiche Inschriften, Särge, eine Urne, sterbliche Überreste sowie Teile von Kleidungsstücken gefunden.

In der jüngeren Gruft unter der Franz-Xaver-Kapelle fanden adelige Altarstifter aus den Häusern Herberstein und Eggenberg ihre letzte irdische Ruhestätte. Die ältere Gruft unter der Rochuskapelle beherbergt hauptsächlich Grabstätten von Jesuiten, die am Grazer Jesuitenkolleg (heute Priesterseminargebäude) und an der von ihnen geleiteten Universität tätig waren. Nach Feststellungen der Anthropologin Silvia Renhart wurden ältere Knochen zugunsten späterer Bestattungen in eine Nische umgelagert. Am Boden dieser Gruft fand man Überreste von Schuhen und Kleidung, die wahrscheinlich von dieser Verlegung stammen.
Grund für die Öffnung der Grüfte waren starke Feuchtigkeitsschäden, die bei der Erhebung des Bauzustandes am frühbarocken Grabdenkmal für Sigmund Graf Trautmannsdorff festgestellt wurden, erläuterte Dompfarrer Heinrich Schnuderl. Zur Feststellung der Ursachen wurden die beiden Grüfte geöffnet. Dompfarrer Heinrich Schnuderl, die Anthropologin Silvia Renhart vom Archäologiemuseum des Joanneums, Christian Brugger vom Bundesdenkmalamt, Bauleiter Peter Grabner von der Bischöflichen Bauabteilung und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Christian Brunnthaler von der Dompfarre waren bei der Öffnung zugegen.
Bauleiter Peter Grabner zeigte sich mit dem baulichen Zustand der Grüfte zufrieden und konnte auch kaum Feuchtigkeit feststellen. Renhart bezeichnete die Funde als beeindruckend und durchaus bedeutsam. Nach deren fotografischer und filmischer Dokumentation wurden die Grüfte wieder verschlossen.
Seit 23. April sind die Renovierungsarbeiten am Dom, der bis November geschlossen bleibt, voll im Gang. Die Gottesdienste finden während dieser Zeit im Mausoleum statt.

Autor:

Ingrid Hohl aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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