Trauer um Michail Gorbatschow

Sein Tod möge uns erinnern, dass Versöhnung möglich ist

Auch der Papst gedenkt Michail Gorbatschows.

Zum Tod des ehemaligen Staats- und Parteichefs der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, hat Papst Franziskus sein Beileid übermittelt. Dankbar verneige er sich vor ihm für sein langjähriges Engagement für die Einheit und Brüderlichkeit zwischen den Völkern, so Franziskus in dem an Gorbatschows Tochter Irina adressierten Telegramm. Am Abend des 30. August ist Gorbatschow im Alter von 91 Jahren in Moskau gestorben.

Michail Gorbatschow wurde am 2. März 1931 in einfachen Verhältnissen im südrussischen Priwolnoje geboren. Dort erlebte er zunächst den stalinistischen Terror. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen 1941 waren er und seine Familie den Unwägbarkeiten und Schrecken des Zweiten Weltkriegs ausgeliefert. In Moskau absolvierte Gorbatschow ab 1950 ein Jura-Studium, wo er seine spätere Ehefrau Raissa Titarenko kennen lernte.

1985 wurde er Staatschef der Sowjetunion. Als erster Sowjetchef reiste er Ende 1989 in den Vatikan. Das als historisch eingestufte Treffen dauerte mit eineinhalb Stunden außergewöhnlich lang. Johannes Paul II. und Gorbatschow trugen auf je eigene Weise zum Fall des Eisernen Vorhangs bei. 1990 erhielt Gorbatschow den Friedensnobelpreis. Sein eigener Staat, die Sowjetunion, hörte Ende 1991 auf zu existieren. Am 25. Dezember trat er als Präsident zurück.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, meldete sich zu Wort: „Der Tod Michail Gorbatschows möge uns alle daran erinnern, dass Versöhnung möglich ist. Auch in diesen Zeiten.“

KATHPRESS