Pastorale Fortbildung
Reiche Ernte

Morgenlob bei der Pastoralen Fortbildung der Katholischen Kirche Steiermark in Stift St. Georgen am Längsee - Petra Lex, Pastorale Mitarbeiterin in den Pfarren Graz-Karlau und Graz-St. Andrä (vorne rechts) berichtet von ihren Eindrücken. | Foto: Krautwaschl
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  • Morgenlob bei der Pastoralen Fortbildung der Katholischen Kirche Steiermark in Stift St. Georgen am Längsee - Petra Lex, Pastorale Mitarbeiterin in den Pfarren Graz-Karlau und Graz-St. Andrä (vorne rechts) berichtet von ihren Eindrücken.
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Gemeinsam geistlich leben lautete der Titel der diesjährigen Pastoralen Fortbildung – erstmals in neuer Form in St. Georgen am Längsee. Zwei Teilnehmende berichten.

Eine Woche nahmen sich Bischof Wilhelm Krautwaschl und Generalvikar Erich Linhardt Zeit, um mit insgesamt 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Pastoral im Sinne des Fortbildungstitels „Gemeinsam geistlich leben“ in die synodale Methode des geistlichen Gesprächs einzutauchen. Aufgeteilt auf zwei Gruppen, verbrachten je 25 Personen zweieinhalb Tage, veranstaltet vom diözesanen Fachbereich Pastoral & Theologie, im Stift St. Georgen am Längsee. Doch lassen wir die Teilnehmenden selbst sprechen:

Der erste Eindruck war erhebend: Das alte Stift in der Nähe des kleinen Längsees, umgeben von sanften Hügeln, Gärten und Wäldern; im Hintergrund liegend die höheren Berge; das alles im Licht eines herrlichen Sommermorgens. Die malerische Umgebung hat das Herz schon geöffnet, und auch das Programm hat bei mir viele Erwartungen geweckt: synodale Vorgehensweise, Methode der geistlichen Übungen für Gruppen, vierfache Aufmerksamkeit und Regungen der Seele in der Gruppe, Regeln und Kriterien für die Unterscheidung der Geister …
Wertvoll wurden in diesen Tagen für mich neben den sehr kompetenten Informationen, die von Peter Hundertmark und Martina Patenge referiert wurden, die persönlichen Zeiten der Stille. So hatte ich Gelegenheit, mir bewusst Zeit zu nehmen für mein Hinhören auf Gott. Zeit, in der ich, durch einen Bibeltext und einige Impulse inspiriert, offen sein konnte für sein Wirken. Auch die darauffolgenden Zeiten des Austausches mit anderen waren eine Bereicherung, in denen etwas davon spürbar wurde, dass Gott sein Volk leiten möchte – dass er den Leib Christi bewegt.
Nach und nach wurde mir bewusst, wie oft und leicht ich vergesse, dass wir als christliche Gemeinschaften doch zuerst hinhören sollen auf die Stimme Gottes. Miteinander scheint es leichter zu sein, wirklich zu erkennen, wohin der gemeinsame Weg führt. Nach diesen Tagen hoffe ich bereiter zu sein, mich auf dieses Abenteuer einzulassen.
P. Niklas Müller, GemMar., Diözesandirektor Missio Steiermark und Kaplan im SR Graz-Südost

Seit sechs Monaten darf ich ein winziges Glied des „Körpers“ Katholische Kirche Steiermark sein und durfte erfahren, wie wirksam und verlässlich die Ruach (der Heilige Geist) weht, wenn sie eingeladen wird, mit und durch Menschen zu wirken. Drei Tage auf den Spuren der Geistkraft:
Der erste Tag: Früh unterwegs und dann – so ein schöner Ort! Völlig neu, wie ich erfahre, das Setting: Durchmischte Gruppen (Priester, Diakone und Laien im pastoralen Dienst) – eine Bedingung der Trainierenden, „wir wollen ja lernen, synodal zu leben“, sagen sie. Gut so! Handelnd und horchend auf den verlässlichen Gott zu vertrauen hilft bei der Unterscheidung der Geister, denn manchmal erscheint einem der eigene Vogel womöglich als der Heilige Geist.
Der zweite Tag: Morgenlob im Freien, Sonne und ein paar Regentropfen, gut ausgeschlafen und gespannt, wie wir es jetzt angehen werden mit der Geistkraft. Durch die Taufgnade sind wir alle gesegnet und gesendet, priesterlich, prophetisch und königlich! Diese Gnade ermächtigt, ermutigt und bringt uns in eine ganz besondere Verantwortung.
Gut, und wie ist das mit der Unterscheidung der Geister? Die Spur führt ins Mehr, hin zum Trost und zur eigenen Seele. Der Übungsablauf immer gleich: Vom ICH zum DU zum WIR, gut Zeit und vertrauensvolles Öffnen in der Kleingruppe, zwei „Anhörkreise“ und wertvolle Impulse.
Dann in die Struktur: Wie kann ich meine Ressourcen, die derzeit zu ca. 60 Prozent im Operativen verschwinden, für Visionsarbeit frei machen? Wenn wir Themenkreise bilden, sie mit genug Macht und Geld ausstatten – und Vertrauen (siehe Taufgnade). Klingt simpel, oder?
Der dritte Tag: Wir feiern den hl. Irenäus – die Ehre Gottes ist der lebendige Mensch! Wir betrachten den „gemeinsamen Leib Kirche“ und seine Glieder und freuen uns an dem guten Gefühl, das entstanden ist. Auch drei Tage können reiche Ernte bringen! Jetzt gilt es, das Gewonnene zu verwerten.
Petra Lex, Pastorale Mitarbeiterin in den Pfarren Graz-Karlau und Graz-St. Andrä

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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