Weltkirche
Quelle des Friedens

Auch landwirtschaftliche Ausbildungen unterstützt die Caritas Steiermark im Friedensdorf Holy Trinity Peace Village in Kuron im Osten des Südsudan. Gegründet von Bischof Taban († 2023) ist das Dorf eine Oase des Friedens in einer Umgebung von Unsicherheit und Gewalt nahe der Grenze zu Kenia. | Foto: Caritas Steiermark
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  • Auch landwirtschaftliche Ausbildungen unterstützt die Caritas Steiermark im Friedensdorf Holy Trinity Peace Village in Kuron im Osten des Südsudan. Gegründet von Bischof Taban († 2023) ist das Dorf eine Oase des Friedens in einer Umgebung von Unsicherheit und Gewalt nahe der Grenze zu Kenia.
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Südsudan. Ein Dorf ermöglicht Zukunftsglauben.

Eine Oase des Friedens inmitten eines zerrütteten, von Unsicherheit geprägten Landes: Das ist das Friedensdorf Holy Trinity Peace Village in Kuron im Osten des Südsudan. Vor einem Jahr ist sein Gründer, der visionäre Bischof Paride Taban, gestorben. Nun ordnet sich das internationale Netzwerk aus Unterstützern neu, um das Lebenswerk des Anwalts für den Frieden fortzuführen. Für die Caritas Steiermark war Referentin Angelika Kobl beim Treffen in Belgien dabei.

Dass das Projekt als Quelle des Friedens im Südsudan im Geiste von Bischof Taban weiter wirken soll, stand für die Teilnehmer – Delegierte von Friedens- und Entwicklungsorganisationen aus Norwegen, den Niederlanden, Belgien und Österreich –außer Frage. Denn im Südsudan muss die Kirche all das anbieten und ausführen, was die schwache Regierung versäumt. Wenn Menschen in Not sind, Unterstützung brauchen oder Schulbildung möchten, wenden sie sich zuallererst an die Kirche. Zudem steht das Friedensdorf als „prophetische Vision“ in einem Land, in dem die Menschen nur schlecht koexistieren können und der fragile Frieden jeden Moment wieder zerbrechen kann.

Seinem Gründer Bischof Taban waren interreligiöse und interethnische Friedensinitiativen unter anderem in Israel und Deutschland ein Vorbild. Der Bischof selbst war – als geistlicher wie weltlicher Führer voll Visionen, Tatkraft und der Gabe, andere zu inspirieren – unter anderem in den Friedensprozess in Ruanda involviert und erhielt internationale Ehrungen und Preise für seine Friedensarbeit.

1999 begann er ganz im Osten des Südsudan, an einem Ort nahe der Grenze zu Kenia, der über Straßen nur schwer erreichbar ist, und an dem es nur einfache Rundhütten aus Ästen und Zweigen, Subsistenzwirtschaft und Tierzucht gab, dem Frieden ein Dorf zu bauen. Das Fundament: die Versöhnung der unterschiedlichen Ethnien und eine Offenheit gegenüber allen Glaubensrichtungen.

Auf dieser Grundlage baute er einen Kindergarten sowie eine Grund- und Sekundarschule für knapp 600 Kinder aus der weitläufigen Region. Dazu kamen ein Gesundheitszentrum und eine Friedensakademie. Er initiierte Landwirtschaftsausbildungen und setzte sich für die Rechte von Frauen ein. Die Caritas Steiermark unterstützt das Projekt seit 2019 mit Engagements im landwirtschaftlichen und im schulischen Bereich.

Der neue Verantwortliche, Bischof Emmanuel Bernadino Lowi aus der Diözese Torit im Südsudan, möchte die Projekte nun mit den bestehenden internationalen Donatoren weiterführen. So wie es seinen BewohnerInnen – in einer Umgebung von Unsicherheit und Gewalt – Stabilität und Zukunftsglauben ermöglicht hat, soll es auch als Inspiration für viele andere Orte dieser Welt dienen, die von Krieg und Zerstörung geprägt sind.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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