Aktion Familienfasttag
Projekt mit Zukunft
Besuch aus Indien. Eine Projektpartnerin der Aktion Familienfasttag erzählt von ihrer Arbeit beim CASS-Projekt in Indien.
Da wegen des Corona-Virus einige Veranstaltungen zum Familienfasttag nicht durchgeführt werden konnten, bittet die kfb auf diesem Weg um Spenden: AT83 2011 1800 8086 0000.
Der Suppensonntag ist in vielen Pfarren schon ein Fixpunkt im Kalender. Ob Suppen-Buffet, Brezen oder andere Fastenspeisen – eines haben sie alle gemein: Am Ende wartet ein Körberl oder eine Kassa für Geldspenden für die Aktion Familienfasttag von der Katholischen Frauenbewegung. Mit diesem Geld wird auch das CASS-Projekt in Indien unterstützt. Es ist eine Initiative zur Förderung der Indigenenrechte, der Gesundheitsversorgung und der Landwirtschaft. Begründet von Missionsärztlichen Schwestern, wird es heute großteils von der indigenen Bevölkerung selbst getragen. Davon erzählte die Missionsärztliche Schwester Bina Stanis bei ihrem Besuch beim Sonntagsblatt.
Sr. Bina lebt in einem Dorf im Nordosten Indiens zusammen mit Indigenen. Sie und eine zweite Missionsärztliche Schwester be-treuen dort insgesamt 10.000 Menschen, die in 26 verschiedenen Dörfern, teilweise tief in den Wäldern der Region, leben. Das Ziel des Projektes ist es, die indigene Bevölkerung in ihrem Kampf um ein selbstbestimmtes Leben zu unterstützen.
Ein wichtiger Aspekt ist dabei die eigenständige Nahrungsversorgung auf dem Grund und Boden ihrer Vorfahren und mit deren jahrhundertealten Weisheiten und Fertigkeiten. Besonders die Industrialisierung der Region macht den Menschen Sorgen. In dem von den indigenen Stämmen bewohnten Gebiet gibt es ein Kohlevorkommen, wo große Unternehmen massiv Kohle abbauen und den ansässigen Stämmen das Land streitig machen. „Aber die Menschen kämpfen für ihr Land“, bekräftigt Sr. Bina, „und wir unterstützen sie – besonders die Frauen – mit Workshops und Gesprächsrunden, damit sie in Verhandlungen mit Unternehmern selbstbewusst auftreten und selbstständig Entscheidungen treffen können.“ Das ist „Empowerment“, also Stärkung.
Ein weiteres Problem für die Landwirtschaft sind Bodenerosionen und Wassermangel. Durch industriellen Raubbau an den Wäldern entstand viel gerodetes Ödland, das von den starken Regenfällen ausgewaschen und nährstoffarm zurückblieb. „Der Wald ist unheimlich wichtig für die Indigenen.“ Nicht nur als Nahrungsquelle, sondern auch für das Gleichgewicht in der Natur.
Auch Bildung ist ein Grundpfeiler des Projektes: „Die Frauen wissen, wie sie ihre Familien ernähren und ihre Kinder großziehen können“, erzählt die Missionsärztliche Schwester, „wir wollen sie dabei unterstützen, ihr Wissen zu erweitern.“ CASS hilft den Frauen auch dabei, ihren Kindern gute Schulbildung zu ermöglichen. Doch das Leben der Indigenen ist nicht leicht, oft werden sie als Minderheit strukturell unterdrückt.
„Wir wollen verhindern, dass die Indigenen zu ökologischen Flüchtlingen werden und als Landlose verarmt an Stadtränden leben müssen“, resümiert Sr. Bina. „denn sie leben ein gutes Leben mit und in der Natur.“
Katharina Grager
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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