Weltkirche
Ohne Gewalt im Blut

Kardinal Pizzaballa besuchte vor Pfingsten den Gaza-Streifen. | Foto: Caritas Jerusalem
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Kardinal Pizzaballa besuchte zu Pfingsten die Christen in Gaza.

Die Stadt Gaza ist nach den Worten des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, teils bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Größte Probleme für die Zivilbevölkerung seien neben den anhaltenden Kriegshandlungen die medizinische Versorgung, die hygienische Lage sowie die Verteilung humanitärer Hilfe.
Von Donnerstag bis Pfingstsonntag besuchte der Patriarch die katholische Gemeinde in Gaza. Was er dort gesehen habe, erinnerte ihn an die Situation im syrischen Aleppo im Jahr 2015. Ziel seines Besuchs sei eine Geste des Beistands gewesen. „Auch wenn wir keine unmittelbaren Lösungen haben, ist es wichtig, da zu sein“.

Gegenwärtig haben laut Kardinal Pizzaballa knapp 500 Menschen auf dem Gelände der katholischen Pfarre in Gaza Zuflucht gefunden. In den ersten Monaten des Krieges waren es 700. Die Zahl der Christen in dem Gebiet, vor Kriegsbeginn nach Kirchenangaben 1.017, sei auf rund 650 zurückgegangen. Dennoch beschrieb Pizzaballa die christliche Gemeinde als „sehr resilient“. Viele seien zum Bleiben entschlossen.

Als Hoffnungszeichen bezeichnete der Patriarch den Zusammenhalt der Christen und die religionsübergreifende „natürliche Solidarität“ der Menschen in Gaza. Ein Zusammenleben, bei dem man „nicht sagen kann, wer orthodox und wer katholisch ist“, sei eine Botschaft an die Kirchen der Welt. „Ich habe eine sehr müde Gemeinschaft angetroffen, die alles verloren hat, aber sehr gut organisiert und aktiv ist“, so Pizzaballa. Trotz Schmerz und Zukunftsängsten habe er kein Wort der Wut gehört. „Wir Christen haben keine Gewalt im Blut“, zitierte er Gemeindemitglieder.

Kathpress

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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