Weltkirche
Offizielle Anerkennung

Papst Franziskus feierte am 14. Februar 2016 in Ecatepec, nahe Mexiko-Stadt, einen Gottesdienst. Nun wurden für die Feier der heiligen Messe in Mexiko erstmals indigene kulturelle Elemente zugelassen. | Foto: KNA
  • Papst Franziskus feierte am 14. Februar 2016 in Ecatepec, nahe Mexiko-Stadt, einen Gottesdienst. Nun wurden für die Feier der heiligen Messe in Mexiko erstmals indigene kulturelle Elemente zugelassen.
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Indigene Volksgruppen in Mexiko können die Messe künftig mit Elementen ihrer eigenen Kultur feiern.

Der Vatikan hat die Einführung indigener kultureller Elemente in den Gottesdienst in Mexiko zugelassen. Neben einer Übersetzung des Messbuchs in die im mexikanischen Bundesstaat Chiapas gesprochene Tzeltal-Sprache sind auch Besonderheiten wie rituelle Tänze und besondere Befugnisse für Laien vorgesehen, wie aus dem auf den 8. November datierten Dekret der zuständigen Vatikan-Behörde für den Gottesdienst hervorgeht. Das Dekret wurde von dem Onlinedienst Aciprensa veröffentlicht und gilt für die Diözese San Cristobal de Las Casas.

Tanz und Weihrauch
An verschiedenen Stellen des Gottesdienstes sind nun rituelle Tänze zulässig, unter anderem beim Gabengebet und der Danksagung nach der Kommunion.
Neu eingeführt wird ein liturgischer Dienst für Laien, die in Anlehnung an indigene Traditionen für den Weihrauch in der Messe zuständig sind. Außerdem bekommen Laien die Möglichkeit, an mehreren Stellen der Messe Gebete anzuleiten, um die Gläubigen besser in die Feier der Messe einzubeziehen.
Neben der Übersetzung in Tzeltal, eine Maya-Sprache, wurde auch die spanischsprachige Messliturgie für verschiedene Volksgruppen angepasst. Auf der Facebook-Seite der Diözese würdigt der emeritierte Diözesanbischof Kardinal Felipe Arizmendi Esquivel die Genehmigung des Vatikans: „Es ist die offizielle Anerkennung der Kirche, dass diese Anpassungen als gültig und legitim anerkannt sind; sie sind die Liturgie der Kirche und nicht nur Gebräuche und Sitten, die mit Misstrauen betrachtet werden.“ Arizmendi war in der mexikanischen Bischofskonferenz für die liturgischen Belange indigener Gläubiger zuständig.
Die Diözese beabsichtigt, noch weitere Anpassungen am Text der Liturgie für die einzelnen indigenen Volksgruppen vorzunehmen. Die genauen Änderungen sind aber noch nicht ausgearbeitet und bedürfen einer Anerkennung durch das zuständige vatikanische Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.
Das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) hatte in seiner Liturgie-Konstitution Sacrosanctum Concilium die Möglichkeit der Anpassung der Liturgie „an die Eigenart und Überlieferungen der Völker“ eröffnet: „Unter Wahrung der Einheit des römischen Ritus im wesentlichen ist berechtigter Vielfalt und Anpassung an die verschiedenen Gemeinschaften, Gegenden und Völker, besonders in den Missionen, Raum zu belassen.“ (SC 38)
Die nun anerkannten Varianten sind erst die zweite kulturelle Anpassung der Liturgie. 1988 hatte der Vatikan einen Zairischen Messritus für die Kirche in der heutigen Demokratischen Republik Kongo zugelassen.

Quelle: Kathpress

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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