Fachkräfte der Zukunft
Niemand soll verloren gehen
Nach der Schulpflicht. In Österreich gilt seit 2017 eine Ausbildungsverpflichtung. Alle jungen Menschen, die sich dauerhaft in Österreich aufhalten, müssen nach Erfüllung der neunjährigen Schulpflicht eine weiterführende Ausbildung absolvieren (Schule, Lehre etc.). Wenn Jugendliche nicht wissen, was sie weiter machen sollen, oder ihre Ausbildung abgebrochen haben oder ihre Eltern keine Idee mehr haben, wie es weitergehen soll, ist die Koordinierungsstelle „AusBildung bis 18“ die erste Anlaufstelle. In der Ausbildungsverpflichtung gilt nämlich: Unterstützung steht vor Sanktionierung! Mehr Infos gibt es auf www.kost-steiermark.at bzw. auf www.ausbildungbis18.at
Lehrlinge.
Jetzt ist es Zeit für die Suche nach einer Lehrstelle.
Der Lehrstellenmarkt hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Waren früher noch mehr Lehrstellensuchende am Markt als Lehrstellenangebote, so hat sich das mittlerweile ins Gegenteil verkehrt. Das führt dazu, dass sich Unternehmen sehr bemühen, Jugendliche für eine Lehre in ihrem Betrieb zu gewinnen. Sie bilden so ihre Fachkräfte der Zukunft selbst aus – eine günstige Lage für BewerberInnen, die viele Möglichkeiten bietet.
Für Jugendliche ist der Übergang von der Pflichtschulzeit ins Erwerbsleben ein wichtiger und oft nicht leichter Schritt, der auch mit Unsicherheiten und Ungewissheit verbunden ist. Um Jugendliche optimal in dieser Phase zu begleiten, sind in erster Linien die Eltern und Erziehungsberechtigten gefragt. Viele Angebote helfen dabei, einen bestmöglichen Start ins Arbeitsleben zu schaffen.
Angefangen bei www.berufslexikon.at oder dem Talentcenter der steirischen Wirtschaft, die bei der Berufswahl informieren, gibt es auch eine Reihe von Angeboten, die bis hin zur Erlangung eines Ausbildungsplatzes unterstützen.
Dazu zählt das Projekt „PatInnen unterstützen arbeitsuchende Jugendliche“ (siehe unten) oder die „NEBA Angebotskette“ mit Jugendcoaching, AusbildungsFit, Berufsausbildungsassistenz, Arbeitsassistenz und Jobcoaching. Sie haben das Ziel, Jugendliche je nach Bedarf zu unterstützen, und stehen unter www.neba.at und unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 700 118 zur Verfügung.
Bernhard Schwarzenegger
Fonds für Arbeit und Bildung der Diözese
PatInnen unterstützen arbeitsuchende Jugendliche
Hier arbeiten ehrenamtliche Patinnen und Paten mit je einem Jugendlichen an dessen beruflichem Weiterkommen. Die Unterstützung kann z. B. Hilfe bei der Lehrstellensuche, beim Lernen für Abschlussprüfungen oder beim Finden seines oder ihres persönlichen Weges sein.
Pate und Jugendlicher bestimmen in einer „Vereinbarung“ selbst das genaue Betreuungsziel (Lernhilfe, Lehrstelle …) und wie sie zusammenarbeiten wollen. Aufgabe der Paten ist es, mit den Jugendlichen auf persönlicher Ebene zu arbeiten: zuhören, motivieren, Alternativen erarbeiten oder bei Rückschlägen wieder „aufhelfen“ und ermutigen.
Für spezielle fachliche Fragen stehen Fachleute zur Verfügung.
Anmeldungen unter 0676 88015 602 oder
heike.hillebrand@caritas-steiermark.at
LEHRE
Du wirst gebraucht!
Ich beschäftige mich beruflich seit vielen Jahren mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen und ihrem Einstieg in die Berufs- bzw. Arbeitswelt. Die Erreichbarkeit junger Menschen nach Absolvierung ihrer Pflichtschuljahre im eigentlichen Sinne wie auch im Sinne ihrer Erreichbarkeit über das Setzen passgenauer und attraktiver Ausbildungsangebote ist eine meiner Hauptbeschäftigungen. Das größte Ziel dabei ist, niemanden zu verlieren und sehr klar zu transportieren: „Wir brauchen Dich! Du bist wichtig! Es ist nicht egal, ob Du Dich beteiligst oder nicht!“
Meiner Beobachtung nach sind der authentische Transport dieser Nachricht und das Zutrauen der jungen Menschen darin in den letzten Jahren mehr verloren gegangen. Dazu kommt, dass sich aufgrund der multiplen Krisen (Klimakrise, Pandemiefolgen, Krieg in Europa) viele junge Menschen schwertun, sich ihre Zukunft überhaupt vorstellen zu können.
Es ist darum noch viel wichtiger, dass wir sie spüren lassen, wie dringend wir sie in der Arbeitswelt und in unserem gesellschaftlichen Zusammenleben brauchen.
Junge Menschen sind hinter ihrem scheinbar hohen Selbstwert oft unsicher und wenig nachhaltig von sich selbst überzeugt und vermissen ehrliche Berührung. Berühren und umwerben wir sie, unterstützen wir ihre Entwicklungsfreude und Entwicklungsstärke, denn sie haben allesamt wunderbare Talente, von denen diese Welt nur profitieren kann!
Elke Lambauer
Die Autorin ist Projektleiterin der Koordinierungsstelle AusBildung bis 18 Steiermark und
für die Ausbildungsverpflichtung zuständig.
Mehr Infos unter www.ausbildungbis18.at
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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