Nicht ohne Familie
Katholischer Familienverband feierte sein 50-Jahr-Jubiläum im Grazer Franziskanerkloster.
Die Gründung des Katholischen Familienverbandes Österreichs geht zurück ins Jahr 1953. 70 Jahre Familienpolitik! Der Steirische Verband beging am 22. Mai im Grazer Franziskanerkloster sein 50-Jahr-Jubiläum. Bereits im Festgottesdienst, zelebriert von Hofrat Martin Schmiedbauer, war angeklungen, was dankbar gefeiert wurde: Familie. Die Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes Steiermark seit 2022, Mag. Cornelia Pernkopf, begrüßte die Festgäste aus Verband sowie Landes- und Stadtpolitik und stellte den Vortragenden, Professor Günter Danhel von der Gesellschaft für Zukunftssicherung und Altersvorsorge und Mitglied des Beirats der Denkwerkstatt St. Lambrecht vor.
Thema des Referats: Ohne Familien ist kein Staat zu machen. Eine Lawine an Gedanken ging auf die Zuhörer nieder. „Bitte langsamer, bitte noch einmal“ dachten sich wohl viele. Ausgehend von der Frage, was eine Familie überhaupt sei, nannte er einmal die katholische Sicht, eine Gemeinschaft von Personen, im engeren Sinn auf der Grundlage der Ehe zwischen Mann und Frau, im Idealfall mit Kindern. Auch andere, etwa aus den Sozialwissenschaften stammende Definitionen kamen zu Wort: Familie ist, wo zumindest zwei Repräsentanten unterschiedlicher Generationen durch eine Beziehung verbunden sind. Da gehörten nach Danhel noch Kriterien wie Verantwortung und Dauerhaftigkeit dazu. Aus dem kabarettistischen und satirischen Bereich stammen Definitionen wie: Familie heißt, dass man aus einem gemeinsamen Kühlschrank isst.
Jeder einzelne Gedanke wäre es wert gewesen, gründlich ausgeführt und diskutiert zu werden. Sei es die Generationengerechtigkeit, bei der Danhel vom Generationenvertrag zwischen drei (!) Generationen spricht, sei es die Voraussetzung für Bildung durch Bindung und Beziehung. Statt „Familienlastenausgleich“ (Name des Gesetzes) schlägt Danhel den Begriff „Familienleistungs-Ausgleich“ vor. „Last“ ist negativ, „Leistung“ positiv besetzt. Familien sollten als Subjekt und nicht als Objekt der Politik gesehen werden.
Ein gut bestückter Büchertisch zeigte, was der Katholische Familienverband leistet. Da lagen die Festschrift „70 Jahre Familienpolitik“ sowie die Zeitschrift des Verbandes „ehe+familien“ auf. In der Broschüre „Familienpolitik konkret“ wird das familienpolitische Forderungsprogramm vorgestellt. Das praktische Angebot reicht vom Projekt „Gutes Leben 2023“ über Kindergebete bis zum Brotrezept. Ein angeregter Austausch bei Brötchen und Getränken beschloss die Veranstaltung.
Wolfgang J. Und Maria Pietsch
50 Jahre
Familie ist uns wichtig
Der Katholische Familienverband Steiermark wurde 1972 von Bischof Johann Weber gegründet und in den folgenden Jahrzehnten zu einem großen Familienverband aufgebaut. Derzeit zählen rund 741 Familien und Einzelpersonen zu den Mitgliedern. In ihrem Auftrag setzt er sich für eine familienfreundliche Gesellschaft ein. Ihre Interessen werden in der größten österreichischen Familienlobby überparteilich und unabhängig vertreten. Denn Kinderlachen ist Zukunftsmusik. Darüber hinaus bietet er den Mitgliedern ein
buntes Angebot an Publikationen,
Veranstaltungen und Projekten.
Näheres unter www.familie.at/steiermark
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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