Neue Lösungen finden

Wasser ist die Quelle des Lebens und kann zugleich eine zerstörerische Kraft entwickeln. An unsere Verantwortung, mit diesem „Wunder des Lebens“ sorgsam umzugehen, will uns die „Schöpfungszeit“ von 1. September bis 4. Oktober erinnern. | Foto: unsplash
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  • Wasser ist die Quelle des Lebens und kann zugleich eine zerstörerische Kraft entwickeln. An unsere Verantwortung, mit diesem „Wunder des Lebens“ sorgsam umzugehen, will uns die „Schöpfungszeit“ von 1. September bis 4. Oktober erinnern.
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Zum Tag der Schöpfung hielt DI Dr. Josef Riegler, Vizekanzler a. D., in der Salvatorkirche Graz einen Vortrag über die Verantwortung zur Bewahrung der Schöpfung.

Ökosoziales Forum
Das Ökosoziale Forum ist eine überparteiliche Plattform, die sich für das richtige Gleichgewicht zwischen freier Marktwirtschaft, sozialer Fairness und ökologischer Verantwortung einsetzt. Gegründet 1991 von Josef Riegler.

Vor jedem Unwetter müssen wir Angst haben. „Warum ist das so?“ stellte Vizekanzler a. D. Josef Riegler als Frage in den Raum. Wir spüren, dass mit unserem Klima etwas nicht stimmt. Die Erderwärmung heize die Ozeane auf und produziere „große Mengen an Wasserdampf, der sich schließlich in Starkregen und tropischen Wirbelstürmen entlädt“.
Zugleich ist Wasser die Quelle des Lebens und die Basis unseres „wundervollen blauen Planeten. Als Menschen tragen wir eine besondere Verantwortung, mit diesem Wunder des Lebens verantwortungsvoll und sorgsam umzugehen“, so Riegler.
Der Abend des 1. September stand in der Salvatorkirche Graz ganz im Zeichen der Schöpfungsverantwortung. Nach dem Film „Die geheime Macht des Wassers“ sprach Josef Riegler, als Gründer des Ökosozialen Forums, über die Herausforderung im Blick auf die Bewahrung der Schöpfung.

Die Alarmsignale sind deutlich
Seine Prognose klingt düster: „Wir stehen am Rand des Abgrunds. Die Alarmsignale sind mehr als deutlich: Das Auftauen der Permafrostböden in Sibirien heizt durch den Austritt von Methan den Klimawandel zusätzlich an; das Abschmelzen der Eismassen an den Polen lässt den Meeresspiegel steigen; die mutwillige Zerstörung unserer ‚Lunge‘ im Amazonas ist in höchstem Maß unverantwortlich; die rasche Ausbreitung von Wüsten nimmt Millionen von Menschen ihren Lebensraum …“, und der engagierte Agronom könne noch weitere vom Menschen zu verantwortende Szenarien aufzählen.

Gibt es noch Hoffnung?
„Ja, wenn wir uns auf Werte besinnen, neu denken und zukunftsorientiert handeln“, bekräftigt Josef Riegler. Es brauche einen weltweit verbindlichen ethischen Kompass für unser Handeln und eine gemeinsame Idee für die Menschheit.
„Diese Idee gibt es! Vor 30 Jahren habe ich hier in Graz zum ersten Mal das Modell der Ökosozialen Marktwirtschaft als Symbiose von leistungsfähiger Wirtschaft, sozialer Solidarität und ökologischer Nachhaltigkeit präsentiert“, erzählt Josef Riegler von der Gründung des Ökosozialen Forums. Das Gute daran: Es sei nicht nur bei der Idee geblie-
ben.

Entwicklungsziele und Klimavertrag
„Dank der Initiative von Franz Josef Radermacher konnte diese Idee auf die globale Ebene bis hin zur UNO gebracht werden und hat dort Früchte getragen“, versichert Riegler sichtlich stolz, denn „auf zwei zukunftsweisende Beschlüsse konnte sich die Staatengemeinschaft einigen: die Nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO und den Klimavertrag von Paris.“
Zwei Entscheidungen stehen für Josef Riegler jedoch noch dringend auf der politischen Agenda Europas: ein Preis für CO², mit Signalwirkung in alle Richtungen, und eine Abgabe auf Plastik, damit diese tödliche Gefahr aus den Ozeanen verschwindet. „Man würde sich wundern, wie rasch die Wirtschaft neue Lösungen findet!“, ist sich der frühere Vizekanzler sicher. Wenn die Politik die richtigen Signale gibt, „dann wird Umwelt- und Klimaschutz zum Selbstläufer“, ist Riegler überzeugt und zitiert abschließend den Theologen Karl Rahner: „Der Mensch der Zukunft wird Mystiker sein – oder er wird nicht sein!“
Katharina Grager

Wasser ist die Quelle des Lebens und kann zugleich eine zerstörerische Kraft entwickeln. An unsere Verantwortung, mit diesem „Wunder des Lebens“ sorgsam umzugehen, will uns die „Schöpfungszeit“ von 1. September bis 4. Oktober erinnern. | Foto: unsplash
Vizekanzler a. D. Josef Riegler fordert klare Signale von der Politik in Sachen Umwelt- und Klimaschutz. | Foto: Stadt Graz/Fischer
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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