Kirche Steiermark
Nahversorgerin Kirche

Zwischen Swimmingpool und Taverne feierten die Laiinnen und Laien im pastoralen Dienst unserer Diözese einen Stationen-Gottesdienst. Thema ihrer diesjährigen Herbsttagung von 3. bis 5. Oktober auf Schloss Seggau mit Referent Frank Walz war die Liturgie. | Foto: Prettenthaler-Heckel
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  • Zwischen Swimmingpool und Taverne feierten die Laiinnen und Laien im pastoralen Dienst unserer Diözese einen Stationen-Gottesdienst. Thema ihrer diesjährigen Herbsttagung von 3. bis 5. Oktober auf Schloss Seggau mit Referent Frank Walz war die Liturgie.
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Wie synodale Liturgie aussehen kann – damit beschäftigten sich die TeilnehmerInnen der Herbsttagung der Laien im pastoralen Dienst. Ein Erfahrungsbericht.

Was erwarten Sie sich vom Gottesdienst? Manche von uns Laiinnen und Laien im pastoralen Dienst, die am Studienteil der Herbsttagung teilgenommen haben, wollen diese Frage in den nächsten Wochen in Pfarrgemeinden – oder an anderen Orten, an denen wir Gottesdienst feiern – stellen. Denn die Frage kann wichtig sein, wenn wir miteinander darum ringen wollen, wie wir heute Gottesdienst feiern.

In der Liturgie kann im besten Fall die heilsame Nähe Gottes erfahrbar werden. Frank Walz, Liturgiewissenschaftler in Salzburg, zeigte mit vielen praktischen und anschaulichen Beispielen, wie Liturgie-VorsteherInnen dafür sorgen können, dass sie dieser Begegnung mit Gott „zumindest nicht im Weg“ stehen.
Liturgie feiern wir oft in Zwischen-Räumen: am Lebensanfang die Taufe, am Übergang zum Erwachsenwerden die Firmung, in der Nacht die Geburt Christi und seine Auferstehung, … Walz ermutigte uns, risikofreudig und bereit für Überraschungen zu sein. Dabei hat die je eigene Persönlichkeit gut Platz, ohne zu privat zu werden. Denn „Gschichtln“, die wir erlebt haben, führen die Menschen nicht unbedingt näher zu Gott, „schöne Geschichten“ jedoch sehr wohl. In unserer Welt, in der vieles im Argen liegt, tut es gut, etwas Schönes zu hören, etwas, das uns ahnen lässt, dass wir in eine größere Wirklichkeit hineingenommen sind und dass uns von Gott Gutes zugesagt ist.

Eine spannende Erkenntnis: Vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil gab es eine große Vielfalt an Liturgieformen. Es wird sie auch wieder geben, ist Frank Walz überzeugt, nämlich wenn wir ernst damit machen, dass wir „vom Leben der Menschen ausgehen“. Was es dazu braucht: eine Willkommenskultur und qualitätsvoll gefeierte Gottesdienste. Wichtige Gradmesser sind dabei Predigt, Musik, Dramaturgie, das Raumerleben, Teilhabe bzw. Beteiligung und die Ästhetik. Gute Öffentlichkeitsarbeit und regelmäßige Evaluierungen können dafür hilfreich sein. Gottesdienst zu feiern verlangt von den VorsteherInnen eine hohe Konzentration und gute Vorbereitung, damit auch Raum bleibt für das Unerwartete, das uns in der Feier geschenkt wird.

„Was willst du, dass ich dir tue?“
In einem Stationengottesdienst am Gelände von Schloss Seggau zwischen Swimmingpool und Taverne hatten wir TeilnehmerInnen die Möglichkeit, uns mit verschiedenen Kirchenbildern auseinanderzusetzen, die Auswirkung auf die Feier unserer Gottesdienste haben. So wie es die TeilnehmerInnen an der Synode in Rom gerade versuchen, sollen auch wir einander ertragen und erdulden, Bilder und Vorstellungen respektieren in dem Bewusstsein, dass wir aus unserer Berufung heraus gesandt sind, von Gottes Gegenwart zu erzählen – wenn nötig mit Worten. Als Basis für Feiern, die Menschen berühren und mit Gott in Kontakt bringen wollen, soll die Frage Jesu dienen: „Was willst du, dass ich dir tue?“ Wenn uns das immer öfter gelingt, kann Kirche heute „Nahversorgerin“ sein für all das, was der Mensch braucht.

Gestärkt durch gemeinsame Gebetszeiten und Gottesdienste sowie inspiriert durch den authentischen und lebendigen Vortrag unseres Referenten, wurden wir an unsere Wirkungsorte gesandt. Möge der Heilige Geist uns darin unterstützen und manches Mal auch überraschen dabei, wenn wir mit den Menschen feiern, die sich darauf einlassen!

Elisabeth Fritzl

Laien im pastoralen Dienst
„Ein Laie sein“ heißt im katholischen Sprachgebrauch nicht „keine Ahnung haben“, sondern „nicht geweiht zu sein“. PastoralreferentInnen und pastorale MitarbeiterInnen prägen inzwischen viele Pfarren und Seelsorgebereiche.

Zwischen Swimmingpool und Taverne feierten die Laiinnen und Laien im pastoralen Dienst unserer Diözese einen Stationen-Gottesdienst. Thema ihrer diesjährigen Herbsttagung von 3. bis 5. Oktober auf Schloss Seggau mit Referent Frank Walz war die Liturgie. | Foto: Prettenthaler-Heckel
Die Herbsttagung der Berufsgemeinschaft der Laien im pastoralen Dienst bietet auch Raum, sich mit KollegInnen auszutauschen. | Foto: Schmidt
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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