Zoom-Meeting
Miteinander für Europa
"Miteinander für Europa" - Onlinetreffen am Europatag dem 8. Mai
Miteinander für Europa ist eine Initiative von europaweit mehr als 300 christlichen Gemeinschaften und Bewegungen verschiedener Kirchen.
Gebet von Bischof Dr. Wilhelm Krautwaschl „Miteinander für Europa“-Zoom-meeting mit Graz am 8. 5. 2021
Wenn wir "Europa" denken und "Europa" uns vor Augen führen, dann sind das zunächst Millionen von Menschen in all ihrer Verschiedenheit. Und als solche sind wir aufeinander verwiesen im gemeinsamen Haus, das unser Kontinent und unsere Welt sind. Menschen aller Schichten und Gruppen, aller Ethnien und Sprachen sind zum Dialog gerufen, um zu leben. Sich Zeit lassen und ein inneres Schweigen einnehmen, anderen wirkliche Bedeutung zumessen und ihnen mit Respekt begegnen, geistige Weite haben und bereit sein, die eigene Sichtweise zu ändern und zu ergänzen, anderen mit Zuneigung statt als Konkurrenten begegnen, einen eigenen, reflektierten Standpunkt besitzen und sich weiterbilden sind dafür wichtige Akzente, damit die Gesellschaften im Kleinen und im Großen nicht weiter auseinanderdriften, sondern Gesunde und Kranke, Freud und Leid, Arbeitslose, Arbeit suchende und Erwerbstätige wie Selbstständige und Unternehmer, Kinder und Senioren, Arme und Reiche, Verantwortungsträger in Staat und Kirchen genauso wie alle Bürger und Getauften sich mehr und mehr als Gottes Ebenbilder erfahren.
Ich möchte heute und hier einfach darum bitten, dass wir den und die Andere, dass wir die Menschen um uns herum und in ganz Europa, ja der Welt immer mehr als Personen sehen, die gleichsam zu einer Familie gehören. Ja: Leben wir Dialog, leben wir eine Spiritualität der Geschwisterlichkeit. Darum bitte ich um die Fähigkeit, die Menschen als Brüder und Schwestern zu erkennen, das heißt als solche, die zu mir gehören, damit ich deren Freuden und Leiden teile, deren Wünsche erahnen und mich ihrer Bedürfnisse annehmen und ihnen schließlich echte, tiefe Freundschaft anbieten kann. Ich bitte daher auch um die Fähigkeit, vor allem das Positive im anderen zu sehen, um es als Gottesgeschenk anzunehmen und zu schätzen: nicht nur ein Geschenk für den anderen, der es direkt empfangen hat, sondern auch ein »Geschenk für mich«. Ich bitte schließlich darum, dem Bruder und der Schwester »Platz machen« zu können, indem »einer des anderen Last trägt« (Gal 6,2).
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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