Mensch vor Wirtschaft

Peter Kirchschläger, Ethik-Professor in Luzern, plädiert für Wahrung der Menschenwürde. | Foto: KNA
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Menschen haben kein Preisschild, sondern Menschenwürde.

„Wirtschaftlicher Erfolg darf nicht mehr wert sein als ein Leben.“ Das betont Prof. Peter Kirchschläger in einem Interview zur aktuellen Coronakrise. Für das Retten von Menschenleben müssten wirtschaftliche Nachteile in Kauf genommen werden. Kirchschläger ist Professor für Theologische Ethik und Leiter des Instituts für Sozialethik an der Universität Luzern. Im Gegensatz zu materiellen Objekten hätten Menschen „kein Preisschild. Menschen haben Menschenwürde.“ Daher sei es illegitim, ein Menschenleben zu quantifizieren: „Wir müssen versuchen, Menschenleben zu retten. Dies kann auch Maßnahmen umfassen, die wirtschaftlich zu negativen Konsequenzen führen.“ Grundsätzlich stehe die Wirtschaft im Dienste der Menschen und nicht umgekehrt. Wenn man Entscheiden und Handeln zuerst auf die Gesundheit der Menschen und die Rettung von Menschenleben ausrichtet, sei das auch ökonomisch der nachhaltigere und bessere Weg. Die Fokussierung auf die Coronakrise dürfe auch nicht den Blick verstellen für andere Probleme und Herausforderungen. So hofft Kirchschläger, „dass die Solidarität, die sich in diesen Wochen zeigt, weiterleben wird. Hoffentlich verbunden mit dem Bewusstsein, dass Solidarität allen Menschen zu gelten hat“. Insbesondere Menschen auf der Flucht und in Migration würden unter der Pandemie leiden. Kathpress

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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