Abschied

Maß ist der Schwächste

Harry Krenn war ein Mutmacher für Menschen ganz am Rand.

Obdachlose, die Fußball spielen. Ein Biker-Club, der mit BewohnerInnen eines Altersheims ein Fest feiert. Solche „verrückten“ Ideen waren das Markenzeichen von Harry Krenn, der sie nicht nur geboren, sondern auch zielstrebig verwirklicht hat und mit leidenschaftlicher Überzeugungskraft MitstreiterInnen dafür gewinnen konnte. Damit gelang es ihm, Grenzen zu verrücken und konkret zu helfen. „Das Maß aller Dinge ist der Schwächste“ – so lautete sein Credo.

Im 90. Lebensjahr ist Harry Krenn in Graz gestorben.
Der gelernte Kaufmann initiierte seit den 1970er Jahren unzählige soziale Projekte mit der Zielsetzung, Menschen, die ganz am Rande der Gesellschaft sind, ein Stück weiter in die Mitte zu holen. „Er hat ihnen Mut gemacht, an ihre eigene Zukunft zu glauben“, sagte Caritas-Direktorin Nora Tödtling-Musenbichler in ihrer Würdigung. Mit der Caritas gründete Krenn das Wohnprojekt „Team-ON“. Als DSG-Obmann entdeckte er den Sport als Brücke zur Integration und initiierte Sportangebote für Häftlinge und Menschen mit Behinderungen sowie eben Fußball mit Obdachlosen, woraus der „Homeless-Worldcup“ entstand.

Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr würdigte Krenn als wirklichen Freund für viele Benachteiligte: „Er hat unendlich viel dazu beigetragen, dass Menschen in schwierigen Lagen
nicht alleingelassen wurden.“