Papst Franziskus
Lebensprojekte bieten statt nur Pflegepläne
Papst Franziskus. Botschaft zum „Tag der Großeltern und älteren Menschen“ am 24. Juli.
Moderne Gesellschaften geben laut Papst Franziskus für ältere Menschen zwar viel Geld aus, bieten ihnen aber keine Perspektiven und Aufgaben. „Sie bieten Pflegepläne, aber keine Lebensprojekte“, kritisiert der 85-Jährige in seiner Botschaft zum diesjährigen kirchlichen „Tag der Großeltern und älteren Menschen“ (24. Juli). Dabei hätten alte Menschen die „große Verantwortung“, zu einer „Revolution der Zärtlichkeit“ beizutragen.
Die Lebensphase des Alters sei schwer zu verstehen, „selbst für uns, die wir sie bereits erleben“, räumt der Papst ein. Auf das Alter werde man so gut wie nicht vorbereitet. Mit dem Ende des Arbeitslebens und der Eigenständigkeit der Kinder „verschwinden die Gründe, für die wir viel Energie aufgewendet haben“, schreibt Franziskus weiter. Mit der Schnelllebigkeit der Welt könnten alte Menschen schwer Schritt halten, so dass viele das Gefühl der Nutzlosigkeit verinnerlichten.
Dabei hätten alte Menschen eine große Verantwortung: „Wir müssen die Frauen und Männer unserer Zeit lehren, den Nächsten mit demselben Verständnis und zärtlichen Blick anzuschauen wie unsere Enkelkinder.“ Alte Menschen seien durch ihre Fürsorge für andere in ihrer Menschlichkeit gewachsen und so „Lehrer für eine friedliche Lebensweise, die achtsam gegenüber den Schwächsten ist“. Insbesondere Menschen mit reicher Lebenserfahrung haben nach Aussage des Papstes, „weise, schlichte Erkenntnis gewonnen, die die Welt bitter nötig hat: nämlich dass wir uns nicht allein retten, dass das Glück wie ein Brot ist, das wir zusammen essen“.
Der Tag der Großeltern und Senioren solle daher in Pfarren und Gemeinden bekannt gemacht und gemeinsam begangen werden. Ältere Menschen, die am einsamsten sind, zu Hause oder in Heimen, solle man besuchen. „Niemand soll diesen Tag in Einsamkeit verbringen.“ Termin ist der vierte Sonntag im Juli; in zeitlicher Nähe zum 26. Juli, dem Gedenktag der heiligen Anna und Joachim, der Eltern der Gottesmutter Maria.
KATHPRESS
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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