Weltkirche
Krise schürt Hass gegen Religionen und Minderheiten
Die Vereinten Nationen warnen vor dem Aufflammen religiöser Intoleranz durch die Corona-Krise.
„Ich appelliere an Staaten, Glaubensführer, Zivilgesellschaft, Medien und die Öffentlichkeit, sich gegen Hass und Ausgrenzung zu wenden“, sagte der Sonderberichterstatter für Religions- und Glaubensfreiheit der Vereinten Nationen Ahmed Shaheed. In vielen Ländern habe die Pandemie zu einem Aufflammen religiöser Intoleranz geführt, so der UN-Experte. Er sei „alarmiert“ angesichts der Tendenz, etwa Christen, Juden oder Muslime zu „Sündenböcken“ für die Verbreitung von Corona zu machen. Das gelte auch für Migranten, Geflüchtete und Asylsuchende.
Die Betroffenen seien verbalen und physischen Angriffen, Morddrohungen sowie der Verweigerung lebenswichtiger Gesundheitsversorgung ausgesetzt. Die Staaten seien dazu verpflichtet, jede Anstiftung zu Hass oder Gewalt aufgrund religiöser oder ethnischer Identität einzudämmen. „Um Desinformation zu bekämpfen, ist es wichtig, dass die Staaten wirksame Strategien und Kommunikationskanäle festlegen, um der Öffentlichkeit genaue und zuverlässige Informationen zu liefern“, so der Experte.
Solidarität unter Menschen aller Glaubensrichtungen sei noch nie so wichtig gewesen, betonte Shaheed. Nicht alle Religionen oder Personen in prekären Bedingungen hätten Zugang zu Informationen zur Corona-Prävention, mahnte der UN-Sonderberichterstatter. Dafür müssten sich sowohl die Zivilgesellschaft wie auch religiöse Organisationen einsetzen.
KATHPRESS
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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