Sternsingertreffen in Pistorf
Königliche Ehrengäste feiern
Über 600 Kinder und Jugendliche feierten am 11. Jänner in der Sulmtalhalle mit dem Bischof den Erfolg der Dreikönigsaktion.
Die ersten konnten es kaum erwarten und standen schon um 8.30 Uhr vor der Sulmtalhalle in Pistorf, wo am Samstag, 11. Jänner, das heurige Sternsingertreffen für die West- und Südsteiermark und Graz über die Bühne ging. Bis der Gottesdienst mit Bischof Wilhelm Krautwaschl um 10 Uhr startete, waren Körper und Stimmen dank Morgensport und lautstarken Begrüßungschören schon ordentlich aufgewärmt.
„Heute mach ich wieder Bewegung“, scherzte Bischof Krautwaschl und stürzte sich zur Predigt in die Menge. Denn bei so vielen Königinnen und Königen gibt es einiges zu erfahren: „Einer aus unserer Gruppe ist meiner Schwester auf den Mantel gestiegen, und dann ist sie ins Katzenfutter gefallen“, erzählt Isabella (6 Jahre) aus Lieboch.
„Ihr habt beim Sternsingen etwas gemacht, das uns Erwachsenen meistens nicht gut gelingt: ihr habt den Segen zu ALLEN Menschen gebracht!“, betont der Bischof in seiner Predigt. „Wir Erwachsene gehen ja oft nur zu den Leuten, die uns ‚taugn‘.“ Egal ob gesund oder kränklich, gestylt oder im Bademantel – vor den Sternsingern und vor Gott sind alle Menschen gleich.
Die Ehrengäste des Tages waren die Kinder, Jugendlichen und Begleitpersonen, die zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag in der ganzen Steiermark unterwegs gewesen sind, um Segen zu bringen und Spenden zu sammeln. Vertreterinnen und Vertreter von Politik und Kirche gaben den königlichen Hoheiten die Ehre, allen voran Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, der etwas müde wirkend einräumte, erst um 4 Uhr früh vom Steirerball in Wien heimgekommen zu sein. Er war als Kind und Jugendlicher gerne beim Sternsingen dabei, denn „da haben wir immer gut gegessen“. Auch in Pistorf musste sich um die Verpflegung niemand Sorgen machen. 1000 Semmeln wurden bestellt, verrät Magdalena Hrauda vom Organisationsteam. Katharina Kaineder, Referentin für die Dreikönigsaktion in der Steiermark, bedankte sich nach dem Gottesdienst bei allen Mithelfenden, besonders bei der Gastgeberpfarre Gleinstätten.
Martin Hohl, ehrenamtlicher Vorsitzender der Katholischen Jungschar Steiermark, wandte sich mit einer Bitte an die anwesenden PolitikerInnen: „Sehen Sie die Kinder und Jugendlichen, die sich in ihrer Freizeit als Sternsingerinnen und Sternsinger engagieren, als Vorbilder, und setzen auch Sie in der Politik positive Zeichen, um weltweit Ungerechtigkeiten zu verringern.“
Nach dem Mittagessen ging es für die Kinder noch per Fantasie-Reise auf Kamelrücken nach Kenia – aber Achtung: Kamele beißen! Spielerisch lernten sie so das Land und die von der Dreikönigsaktion unterstützten Projekte kennen. Zum Beispiel, was „Cool“ auf Suaheli heißt: „Poa“. Ugali (Maisbrei) kochen – Poa! Zu kenianischer Musik tanzen – Poa! Dass vielen Menschen mit den Spenden vom Sternsingen geholfen werden kann – Poa!
Katharina Grager
IM ORIGINALTON
Christine (10 Jahre) war schon öfter Sternsinger und heuer einen Tag lang als Melchior in Hitzendorf unterwegs.
Paul (2 Jahre) aus Gleinstätten war mit seiner Mama zusammen beim Sternsingertreffen. Die Mama erzählt: „Er ist so begeistert von den Sternsingern, dass er heute in der Früh beim Aufstehen schon ‚Ich komme aus dem Morgenland, König werde ich genannt‘ gesungen hat.“
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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