Kirche der Zukunft

In der Vollversammlung des Diözesanrats von 21. bis 22. April auf Schloss Seggau ging die aktuelle Periode dieses Gremiums zu Ende, und die Grundsteine für die neue Periode wurden gelegt. Am 17. Juni startet der neue, erweiterte Diözesanrat mit seiner konstituierenden Sitzung.  | Foto: Neuhold
  • In der Vollversammlung des Diözesanrats von 21. bis 22. April auf Schloss Seggau ging die aktuelle Periode dieses Gremiums zu Ende, und die Grundsteine für die neue Periode wurden gelegt. Am 17. Juni startet der neue, erweiterte Diözesanrat mit seiner konstituierenden Sitzung.
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Der Diözesanrat der Diözese Graz-Seckau wird aufgewertet und startet im Juni neu durch. Der Fokus liegt auf der ersten Diözesankonferenz im Frühjahr 2025.

In einem der höchsten Beratungsgremien des Bischofs der Katholischen Kirche Steiermark bewegt sich etwas: Am vergangenen Wochenende werteten die Delegierten ihre Tätigkeit der letzten vier Jahre aus und bereiteten alles vor für den „Diözesanrat neu“, für den gerade in der ganzen Steiermark VertreterInnen gewählt und entsandt werden. Das Gremium wird auf ca. 80 Delegierte vergrößert, um die Anliegen der Regionen in den Diözesanrat besser einfließen zu lassen. Mit der konstituierenden Sitzung am 17. Juni startet der Diözesanrat dann neu durch.
Das neue Statut beschreibt den Diözesanrat als Gremium, das den Diözesanbischof in konkreten pastoralen und strategischen Fragestellungen berät. Dem neuen Diözesanrat werden VertreterInnen aus allen 50 Seelsorgeräumen, aus Klerus und Orden, den katholischen Bildungsinstitutionen, dem pastoralen Dienst und der Diözesanleitung angehören.

Diözesankonferenz 2025
Das erweiterte Gremium wird auch maßgeblich ein neues Format in unserer Diözese mitentwickeln – die erste Diözesankonferenz der Katholischen Kirche Steiermark, erklärt Marlies Prettenthaler-Heckel, Fachreferentin für Verkündigung & Glauben und zuständig für die theologische Begleitung des Diözesanrates. Diese Diözesankonferenz wird in zwei Plenartreffen und der Weiterarbeit in Untergruppen von Jänner bis April 2025 stattfinden, die bisherige Kirchenentwicklung kritisch beleuchten, Trends aufgreifen und Entscheidungen vorbereiten, die für die Zukunft der Kirche wichtig sind. „Ausgehend von Gelingendem, von ersten Früchten unserer Reformbemühungen in unserer Diözese, wollen wir diese Spuren verfolgen und noch konkreter beschreiben, wie sich Kirche heute in der Steiermark offen und veränderungsbereit – und dem Evangelium treu – darstellen kann. Dazu braucht es mutige Entscheidungen, Kreativität und Vertrauen in Gottes Geist“, so Prettenthaler-Heckel.

Kirchenentwicklung
In der Vollversammlung vom 21. und 22. April wurde eine Zwischenbilanz zur Kirchenentwicklung in der Steiermark gezogen. Inzwischen sind alle 50 Seelsorgeräume per Dekret bestätigt, berichtete Manuela Reicht, Leiterin des Prozessbereichs Steuerung & Qualität. RegionalkoordinatorInnen fördern das Miteinander unter den Seelsorgeräumen, viele Seelsorgeräume haben bereits Pastoralpläne eingereicht. In einigen Bereichen bestehe noch Handlungsbedarf: Ein großes Lernfeld sind neue Rituale, mit denen Menschen zeitgemäß begleitet werden können, neue Kirchorte sollen gefördert werden, die Menschen unabhängig von einer pfarrlichen Zugehörigkeit, kirchliche Gemeinschaft anbieten. Die Berufungspastoral setzt auf ein weiteres Verständnis von Berufung aller ChristInnen und möchte so zu einer neuen Sicht auf Kirche und einer Aufwertung der gemeinsamen Verantwortung aller Getauften für die Kirche beitragen. Ein Trend ist klar: Die Kirche der Zukunft wird noch stärker vom Ehrenamt getragen werden. In den letzten Jahren wurde ein starker Fokus auf Innovation gesetzt. Wertschätzendes Loslassen von nicht mehr zeitgemäßen und wenig nachgefragten Angeboten gewinnt dabei an Bedeutung.

Diözesanrat in Zukunft
Der bisherige Diözesanrat beendete seine letzte Sitzung mit einem „spirituellen Dialog“, angelehnt an die Tradition der Jesuiten bestehend aus drei Runden: Eine Anhör-Runde, in der jeder und jede Delegierte einen persönlichen Rückblick auf Gelingendes, Enttäuschendes und Wichtiges der Arbeitsperiode gab. Die anderen waren eingeladen, nur zu hören, nicht zu kommentieren. Nach einer Unterbrechung durch eine Stille folgte die Resonanz-Runde mit der Einladung, auf das Gehörte zu reagieren: Was habe ich bei den anderen wahrgenommen, was hat das Hören bei mir ausgelöst? Nach einer Stille mündetet der spirituelle Dialog in eine dritte Runde: Was ist wichtig für die Zukunft? Was wollen wir der Diözesanleitung und dem neuen
Diözesanrat mitgeben?
Bei einem Gottesdienst wurde den scheidenden Delegierten des Diözesanrates gedankt und um eine fruchtbare und segensreiche Zukunft der steirischen Kirche gebetet.

Zukunft des Diözesanrates
Der Diözesanrat solle zukünftig mehr inhaltliche Themen bearbeiten. Fruchtbar werde er als wertschätzendes Dialogforum an dem alle Generationen beteiligt sind und die Beratungen Auswirkungen auf die Entwicklung der Diözese haben.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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