Weltkirche
"Keiner kann mehr sagen: Ich habe das nicht gehört"
Vatikan. Gemischte Bilanz nach Besuch der deutschen Bischöfe.
Die deutschen Bischöfe absolvierten von 14. bis 19. November ihren turnusgemäßen Ad-limina-Besuch in Rom, der für alle Bischöfe der Weltkirche alle fünf bis sieben Jahre vorgesehen ist. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, zog am Ende des Besuchs eine gemischte Bilanz.
Er fahre „mit Erleichterung und mit Sorge nach Hause“. Sorge deswegen, weil die Laien, die den größten Teil des Gottesvolkes ausmachten, immer noch keine Gelegenheit hatten, ihre Standpunkte in Rom vorzutragen. An der katholischen Basis in Deutschland sei der Druck groß. „Das Volk Gottes in Deutschland ist ungeduldig und drängt auf Veränderungen“, erläuterte Bätzing.
Als Erfolg verbuchte er die Tatsache, dass über alle strittigen Themen offen gesprochen worden sei und dies in einem gemeinsamen Protokoll festgehalten werde. „Keiner kann mehr sagen: Ich habe das nicht gehört“, so der Vorsitzende. Zwischen Bischöfen und führenden Vatikanvertretern gab es deutliche Meinungsverschiedenheiten über Bewertung und Fortgang des deutschen Synodalen Wegs. In der auf Italienisch und Deutsch veröffentlichten Mitteilung heißt es, in einer „Perspektive des offenen und brüderlichen Austauschs wurden einige Vorschläge gemacht, darunter auch die Möglichkeit eines Moratoriums (Aufschub) für den deutschen Synodalen Weg, was jedoch verworfen wurde“.
Auch die österreichischen Bischöfe reisen demnächst nach Rom. Ihr Ad-limina-Besuch findet von 12. bis 17. Dezember statt.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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