Rechenschaftsbericht
Katholische Kirche Steiermark: Auch 2021 ein leicht negatives Ergebnis
Der Rechenschaftsbericht 2021 der Katholischen Kirche Steiermark zeigt auch für das Jahr 2021 ein leicht negatives Ergebnis.
Das Jahr 2021 war für die katholische Kirche in der Steiermark in wirtschaftlicher Hinsicht wieder von der Coronakrise und den damit verbundenen Einschränkungen des kirchlichen Lebens geprägt. Nach spürbarer Zurückhaltung im Vorjahr waren die Katholiken in der Steiermark wieder bereit, uns mit ihrem Beitrag kräftig zu unterstützen. Das Gesamtergebnis belief sich auf ein Minus in der Höhe von 0,8 Mio. Euro.
Die Aufgaben der Kirche
Seelsorge, der Dienst für Arme und Notleidende, Bildung und Kultur und das Eintreten für bedeutende Anliegen in unserer Gesellschaft bleiben weiterhin die wichtigsten Aufgaben der Kirche. Die andauernde Krise in Verbindung mit wirtschaftlichen Unwägbarkeiten beschäftigt die Menschen. Die Baulasten für die Diözese müssen langfristig gesenkt werden, der Erhalt von denkmalgeschützten Kulturgütern, Kirchen und pfarrlichen Gebäuden wird aber weiterhin mit entsprechenden Kosten verbunden sein, betont Wirtschaftsdirektor Andreas Ehart.
Der Rechenschaftsbericht 2021 beschreibt die wirtschaftliche Situation der Diözese Graz-Seckau und beinhaltet neben dem Seelsorge-Netz auch kirchliche Einrichtungen, wie das Bischöfliche Seminar, die Stiftung der Diözese Graz-Seckau für Hochschule und Bildung, das Welthaus, das Priesterseminar sowie das Afro-Asiatische Institut, die Katholische Hochschulgemeinde und das KULTUM (Kulturzentrum bei den Minoriten).
Dank an Sie als Kirchenbeitragszahlende
Die Möglichkeit zu diesem vielfältigen Wirken ist all jenen Menschen zu verdanken, die die katholische Kirche in der Steiermark mit ihrem Kirchenbeitrag unterstützen, besonders aber auch den tausenden Steirerinnen und Steirern, die sich ehrenamtlich engagieren.
Über zwei Drittel aller Mittel stammen aus dem Kirchenbeitrag. Das ist eine hohe Anerkennung der kirchlichen Arbeit, aber gleichzeitig auch ein Auftrag, damit sorgsam umzugehen. Mit Freude bemerkt Wirtschaftsdirektor Andreas Ehart, „dass uns die Kirchenmitglieder weiterhin die Treue halten und die Kirchenbindung in der Pandemie eher gestärkt worden ist“.
Die staatliche Wiedergutmachung wurde nach einigen Jahren nun auch für die Vorjahre valorisiert, was 2021 einmalig zu erhöhten Einnahmen in diesem Bereich führte.
Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung stammen aus Landwirtschaftsflächen, Geschäftslokalen, Büros und Wohnungen sowie Studentenwohnungen.
Die Erträge aus kirchlicher Tätigkeit umfassen im wesentlichen Kurs-, Schul- und Heimbeiträge sowie Erträge aus der Verpflegung, welche zum überwiegenden Anteil aus dem Campus Augustinum stammen. Hier konnte das Angebot erfreulicherweise um das neue Kolleg für Elementar- und Sozialpädagogik erweitert werden. Auch die Abo-Erträge für das Sonntagsblatt oder Holzerträge aus der Bewirtschaftung von Wäldern sind übrigens hier enthalten. Die gute Konjunktur der Holzpreise trug zur Abdeckung der allgemeinen Kosten bei.
Halfen der Diözese im Vorjahr noch die staatlichen Zuschüsse aus dem Unterstützungsfonds für Non-Profit-Unternehmen über die schwierige Situation hinweg, entfielen diese 2021 weitgehend.
Wofür Ihr Geld aufgewendet wird
Der überwiegende Anteil von rund 60 Prozent aller Mittel wird wie auch bisher für unsere 388 Pfarren inklusive der pastoralen Aufgaben zur Verfügung gestellt.
Hervorheben möchte Wirtschaftsdirektor Andreas Ehart, dass für neue pastorale Initiativen in der Kirche vor Ort mit erheblichen Mitteln vorgesorgt werden konnte. Diese Mittel werden in den Seelsorgeräumen „ankommen“, die Entwicklung dieses neuen pastoralen Netzes ist ja mit unterschiedlicher Geschwindigkeit im Gange. Auch die Bautätigkeit in den Pfarren sowie die Personalkosten des priesterlichen, pastoralen und Verwaltungspersonals und Pensionsvorsorge für Priester sind in diesem Titel „Pfarren“ hier enthalten.
Der Bereich Bildung, Kunst und Kultur umfasst Einrichtungen wie Schulen und Hochschulen, Erwachsenenbildung, Bildungsforum Mariatrost, Kulturzentrum bei den Minoriten, Diözesanmuseum, Bildungshäuser, Elementarpädagogik zur Unterstützung unserer Pfarrkindergärten und das Priesterseminar.
Im Bereich Leitung, Verwaltung und Organisation werden sämtliche Dienstleistungseinrichtungen der Diözese für eigene und pfarrliche Zwecke, wie Gebäudemanagement, Personalverwaltung, Kommunikation, Kirchenbeitrag, Betreuung der Forste, IT, Recht und Wirtschaft, zusammengefasst; ebenso die Kosten für vermietete Objekte und Verwaltungsgebäude. Als Reaktion auf die zunehmende digitale Kontaktnahme wurde die Infrastruktur bei den Kirchenbeitragsstellen reduziert.
Der Finanzerfolg setzt sich aus den Ergebnissen aus der Pfründenverwaltung, dem kirchlichen Vermögensfonds und Wertpapieren zusammen.
Nach der Rücklagendotierung für Gebäudeinstandhaltungen und Projektaufwendungen ergibt sich ein negatives Ergebnis. „Auch das zweite Coronajahr war für die katholische Kirche herausfordernd. Mit Unterstützung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden hat das Krisenmanagement gut funktioniert, sodass die Finanzlage weiterhin stabil bleibt. Wie wir inzwischen lernen mussten, geht die Pandemie mit kriegerischen Auseinandersetzungen, Inflation usw. nahtlos in die nächste Krise über. Das bringt uns weitere Hausaufgaben, die wir gemeinsam gut bewältigen werden“, meint Wirtschaftsdirektor Ehart.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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