Weltjugendtag

Ich werde bei euch sein

Der Papst lädt nach Lissabon. Eine Million junge Leute werden zum bereits traditionellen Weltjugendtag erwartet. Drei Bischöfe aus Österreich werden dabei sein.

Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“ (Lk 1,39) – das ist das Motto des 37. Weltjugendtages (WJT), der von 1. bis 6. August in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon über die Bühne geht. Bühne ist dabei ein kritisches Stichwort: An den veranschlagten Kosten von fünf Millionen Euro für die Altarbühne entbrannten Diskussionen in dem wirtschaftlich angeschlagenen Land. Doch Lissabons Weihbischof und Vorsitzender der WJT-Stiftung, Americo Aguiar, ist überzeugt, dass die Mega-Veranstaltung kein reiner Kostenfaktor, sondern eine Investition in Portugals Zukunft sei.

Ein Event dieser Größenordnung fände das erste Mal in Portugal statt, erzählt der Bischof. Man erwarte über eine Million Menschen aus allen Teilen der Welt. „Das sind fast 10 Prozent unserer Bevölkerung“, sagte Aguiar, „eine wunderschöne Herausforderung, aber auch eine große Verantwortung.“ Als Neuerung wird es zum Beispiel keine gedruckten Broschüren mehr geben. Das Pilgerbuch, Gebete und Lieder erscheinen als digitale App.

Eine ökologische Anreise ist für den Großteil der Teilnehmenden nicht möglich. So erklärt auch Österreichs Jugendbischof Stephan Turnovszky, dass eine Reise per Bahn für größere Gruppen in Europa zu organisieren „leider nach wie vor praktisch unmöglich“ sei. Er selbst werde „Flugzeug-begleitende Maßnahmen“ treffen, um den Umweltschaden zu minimieren, erklärt der in der Klimaschutzbewegung Religions for Future Engagierte gegenüber „Kathpress“. Jedoch als „spirituell nachhaltig“ habe er Weltjugendtage bisher erlebt. Der Kontakt mit jungen Menschen stelle „auch immer einen gewissen Lernerfolg für mich“ dar, erzählt Turnovszky.

Aus Österreich werden zirka 3000 Pilgerinnen und Pilger in Lissabon zum Weltjugendtag erwartet, so die heimische Nationalkoordination des WJT. Von den österreichischen Bischöfen werden neben Jugendbischof Turnovszky auch Bischof Hermann Glettler aus Innsbruck und Bischof Wilhelm Krautwaschl aus Graz-Seckau mitfahren. Die diözesan organisierte Reise der Katholischen Kirche Steiermark umfasst 45 junge Erwachsene. Hauptanliegen von Bischof Krautwaschl ist, am WJT gemeinsam mit den jungen Leuten den Glauben zu leben und zu erleben.

Synodale Katechesen
Das WJT-Programm hält für die jungen TeilnehmerInnen viel Abwechslung bereit: Konzerte, Ausstellungen, Sportveranstaltungen, Theatervorführungen etc. Die traditionellen WJT-Katechesen erscheinen in neuem Gewand und nennen sich „Rise up“-Treffen. Ganz im Sinne des Synodalen Prozesses folgt auf Kurzimpulse der anwesenden Bischöfe Zeit zum Austausch. „Bei den diversen Begegnungen werden wir uns den Fragen der jungen Menschen stellen, mit ihnen synodal Kirche sein“, erklärt Bischof Glettler das neue Format.

Ein besonderer Höhepunkt wird wohl das Zusammentreffen mit dem Papst: „Ich bin bereit! Ich habe schon alles beisammen und kann kaum erwarten aufzubrechen!“ Mit diesen Worten hat Papst Franziskus bereits Ende Juni seine Teilnahme bestätigt. In einer Videobotschaft widersprach er Gerüchten rund um eine Absage aus gesundheitlichen Gründen: „Einige denken, dass ich aufgrund von Krankheit nicht gehen kann; aber der Arzt hat mir gesagt, dass ich kann, also werde ich bei euch sein. Auf geht’s, ihr jungen Menschen!“

Katharina Grager

Weltjugendtag
1985 rief Papst Johannes Paul II. den Weltjugendtag (WJT) ins Leben. Seither werden die WJT rund alle drei Jahre organisiert. Papst Franziskus war in Rio de Janeiro/Brasilien 2013, in Krakau/Polen 2016 und in Panama 2019 dabei.