Sei so frei
Hobelmaschine für Afrika

Die Hobelmaschine, die in den 1990er-Jahren aus der Steiermark nach Sansibar gebracht wurde, läuft noch immer einwandfrei und ist ein wesent-licher Bestandteil der Holzwerkstätte am Machui Community College. | Foto: Sei So Frei
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  • Die Hobelmaschine, die in den 1990er-Jahren aus der Steiermark nach Sansibar gebracht wurde, läuft noch immer einwandfrei und ist ein wesent-licher Bestandteil der Holzwerkstätte am Machui Community College.
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Sei So Frei. Adventsammlung der Katholischen Männerbewegung unterstützt Jugendliche auf Sansibar.

Rund 40 Kilometer vom tansanischen Festland entfernt im Osten Afrikas liegt die Insel Sansibar. Dort, im kleinen Ort Machui, betreiben die Missionsschwestern vom Kostbaren Blut das Machui Community College. Das Ausbildungszentrum ist ein leuchtendes Beispiel für den Ansatz „Hilfe zur Selbsthilfe“. Mit der diesjährigen Adventsammlung von Sei So Frei werden Jugendliche aus armen Verhältnissen mit Stipendien unterstützt.
Eine Berufsausbildung ist keine Selbstverständlichkeit auf der Insel Sansibar, die ein Teilstaat von Tansania ist. Sie ist
einerseits vom Tourismus und andererseits von bitterer Armut geprägt. Um Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, auf eigenen Beinen zu stehen, wurde von der Sei So Frei-Partnerorganisation in den 1990er-Jahren das Machui Community College gegründet. Die Schwestern vom kostbaren Blut nahmen viele Waisen und Jugendliche aus den ärmsten Familien Sansibars auf. Durch Lernprogramme wurden sie in das gesellschaftliche Leben integriert. Daraus entwickelte sich das Ausbildungszentrum, das heute rund 50 Jugendliche besuchen.

Ein Vasoldsberger in Afrika. Ohne die Beteiligung von Sei So Frei, insbesondere des bereits verstorbenen Vasoldsbergers Franz Gruber, wäre das Schulzentrum nicht da, wo es heute steht. Es war Entwicklungshilfe der ersten Stunde: Eine Vielzahl an Containern mit Bekleidung, Möbel, Schulmaterialien und Maschinen wurde nach Sansibar verschifft. Hilfe, die dringend benötigt wurde. Franz Gruber war es, der 1999 nach Sansibar reiste und eine Hobel-maschine, die hierzulande Ausschuss war, für die Holz-Ausbildungswerkstätte in Betrieb nahm. Es folgten viele mehrwöchige Einsätze, bei denen er vor Ort wichtige Infrastruktur-Projekte umsetzte.
„Die Art der Unterstützung hat sich mittlerweile in eine Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe gewandelt. Bis heute verbinden alle den Start der Partnerschaft mit der Hobelmaschine. Nach wie vor hat sie einen zentralen Platz in der Holzwerkstätte und funktioniert einwandfrei“, erzählt Projektreferent Thomas Klamminger.

Rüstzeug fürs Leben. Durch eine fundierte Ausbildung für technische und touristische Berufe bekommen die Jugendlichen das Rüstzeug für ein selbstbestimmtes Leben. So etwa die 20-jährige Amina: „Mein Traum ist es, eine gute Elektrikerin zu werden.“ Ihre Geschichte deckt sich mit vielen ihrer MitstudentInnen. Aus einer bitterarmen Familie stammend, konnte sie ihre Schulausbildung nicht abschließen, musste ihre Geschwister versorgen und hatte keine Aussicht auf ein menschenwürdiges eigenes Leben. Das änderte sich mit dem Stipendium für ihre Ausbildung.
„Wir ermöglichen den Ärmsten der Gesellschaft die beste Ausbildung“, ist Schwester Eusebia stolz. Sie leitet das College, das neben Berufsausbildung besonders Wert auf die persönliche Entwicklung der SchülerInnen legt. Die Schulleiterin betont: „Nahezu alle von ihnen wechseln direkt von der Schule in gute Arbeitsverhältnisse, viele machen sich später auch selbstständig. Sie sind die wichtigsten Stützen ihrer Familien und der lokalen Gesellschaft.“

Thomas Klamminger

So können Sie spenden:
Sei So Frei – KMB Steiermark:
IBAN: AT65 2081 5000 0095 4222
Online unter: seisofrei.at/spenden
oder mit dem beiliegenden Zahlschein.


Kurzinterview

mit Hannes Hamilton. Er ist Religionslehrer am Gymnasium Hartberg. Im Herbst war er mit SchülerInnen beim Matchui Community College auf Sansibar. 

Eine Reise mit einer Schul-Gruppe nach Afrika – was hat Sie motiviert, das zu wagen?
Hannes Hamilton: Ich glaube, dass wir uns gegenseitig motiviert haben. Wenn ich für etwas brenne, stecke ich viel Zeit und Energie in meine Projekte.

Was waren die größten Herausforderungen bei der Organisation der Reise?
Hamilton: Die Kommunikation mit der Schulleiterin vor Ort. Wir haben selten telefoniert, uns hauptsächlich über Social Media ausgetauscht. Diese Art von Kommunikation ist praktisch, aber es birgt auch die Gefahr, falsch verstanden zu werden. Obwohl ich oft große Gruppen geleitet habe (Ministrantenlager) und schon öfters in Afrika war, durfte ich genauso wieder für mich einiges dazulernen. Trotz guter Planung brauchte es eine gewisse Flexibilität – von uns allen.

Wovon erzählen die Jugendlichen rückblickend am meisten?
Hamilton: Von den Begegnungen mit den Menschen. Mit den Kindern zu spielen, sie nach Hause zu begleiten und mit Händen und Füßen irgendwie versuchen, sich zu unterhalten. Sie erzählen, dass es ihnen unglaublich Spaß bereitet hat, unsere Projekte umzusetzen. Über die unvergesslichen gemeinsamen Abende und dass wir im Schulareal mit den Schülern, den Angestellten und den Bewohnern im Dorf mitgelebt haben.

Was beeindruckt Sie an Sansibar?
Hamilton: Diese freundlichen, zufriedenen und herzlichen Menschen. Immer wieder, wenn ich dort hinkomme, fühlt es sich wie ein Stück Heimkommen an. Und es ist schön, anderen zu helfen. Die atemberaubende Natur toppt das Ganze.

Was motiviert Sie zu Ihrem Beruf?
Hamilton: Religionsunterricht ist für mich Herzensbildung. Das Herz der Schüler zu weiten, Schwarz-Weiß-Denken zu hinterfragen, christliche Kultur zu vermitteln und obendrein den Schatz unserer christlichen Spiritualität erfahrbar zu machen. Meine Schüler zu begeistern macht mir einfach Spaß.


Schenken mit Herz

Geschenkideen für Weihnachten
Nachhaltig Freude bereiten. Ob als Weihnachtsgeschenk oder zum Geburtstag – sinnstiftende Geschenke abseits des herkömmlichen Konsumgedankens sind aus vielen Gründen eine gute Wahl. In diesem Sinn hat Sei So Frei ein neues Angebot: Geschenke von und für Menschen mit Herz! Schenken Sie Menschen in den Projektgebieten von Sei So Frei Zugang zu Wasser, zwei Ziegen, Schulbänke oder Bäume. Kleine Beträge bei uns haben enorme Wirkung dort! Widmen Sie diese wirkungsvolle Spende Ihren Lieben, schenken Sie sie in Form einer Urkunde
weiter und ermöglichen Sie so die Teilhabe am schönen Sinn dieses Geschenks. Denn „mit Herz“ bedeutet von Herzen. Und das sind unsere Geschenke in vielerlei Hinsicht!

◉ Auf www.seisofrei.at schenken finden Sie Geschenke, die Freude bereiten. Ihren Lieben und den Menschen in unseren Projekten.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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