Weltkirche
Hass ist keine Lösung

Nach Terroranschlägen in einer Kirche und einer Moschee in Burkina Faso, bei denen jeweils dutzende Gläubige getötet wurden, ruft Papst Franziskus dazu auf, heilige Orte zu respektieren und die Werte des Friedens zu fördern.
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In Burkina Faso starben Christen und Muslime bei Anschlägen.

In Burkina Faso sind nach Angaben der örtlichen Diözese Dori 15 Menschen bei einem Angriff in einer katholischen Kirche getötet worden. Die Opfer hätten am Sonntagsgottesdienst teilgenommen, berichtete das Online-Portal „Vatican News“. Es bezog sich auf eine Erklärung des Generalvikars der Diözese, Jean-Pierre Sawadogo, der von einem Terroranschlag sprach.

Laut „Vatican News“ ereignete sich der mutmaßliche Anschlag in dem Dorf Essakane im Nordosten des Landes in der Grenzregion zu Mali und zum Niger, einer Hochburg dschihadistischer Gruppen. Dort hätten bewaffnete Männer die katholische Kirche gestürmt und den Angriff verübt. Zwölf Menschen seien sofort gestorben, drei weitere seien später ihren Verletzungen erlegen. Ortsbischof Laurent Dabire berichtet: „Die Dschihadisten schossen auf die Männer und verschonten die Frauen.“

Schockiert über den blutigen Angriff zeigt sich der Weltkirche-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Bertram Meier. Diese Untat passe in ein Gewaltmuster, wie es sich in der jüngsten Vergangenheit in den Ländern der Sahel-Zone und in der Großregion Westafrika immer wieder gezielt gegen Christen richte, erklärte der Augsburger Bischof. In den zurückliegenden Jahren habe diese Gewalt dramatisch zugenommen. Wenig später wurde ein weiterer tödlicher Anschlag bekannt: Bewaffnete griffen laut französischsprachigen Medien ebenfalls am Sonntag eine Moschee in der ländlichen Kleinstadt Natiaboani im Osten von Burkina Faso an. Dabei seien mehrere Dutzend Muslime ermordet worden, überwiegend Männer, wie es unter Berufung auf Augenzeugen hieß. Bischof Meier forderte, man müsse alles tun, um die Spannungen in Burkina Faso und in der Region abzumildern. „Ansonsten drohen ganze Länder von Gewalt zersetzt und das gesellschaftliche Gefüge zerstört zu werden.“

Burkina Faso, das „Land des aufrichtigen Menschen“, ist ein Binnenstaat in Westafrika. Rund 60 Prozent der etwa 20 Millionen Einwohner sind Muslime, etwa 25 Prozent Christen, davon ein Großteil Katholiken; etwa 7 Prozent sind Anhänger von Naturreligionen. Die frühere französische Kolonie Obervolta wurde 1960 unabhängig; 1984 erfolgte die Umbenennung in Burkina Faso. Das Land liegt zu Teilen in der oft von Dürre heimgesuchten Sahelzone und gehört zu den ärmsten Staaten der Welt.

Auch Papst Franziskus hat sich betroffen über die Terroranschläge geäußert. Er „erinnert daran, dass Hass nicht die Lösung für Konflikte ist, und ruft dazu auf, heilige Orte zu respektieren und Gewalt zu bekämpfen, um die Werte des Friedens zu fördern“, heißt es in einem Kondolenzschreiben an Bischof Dabire.

Kathpress, Vatican News

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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