Preis
Geläute zum Anschauen

Das Projektteam. V. l. Christian Leibnitz, Gertraud Schaller-Pressler, Astrid Kury, Felix Holzmüller, Gernot Ritter, Alois Sontacchi. Im Vordergrund: Inklusionsbotschafter Matthias Grasser. | Foto: Neuhold
  • Das Projektteam. V. l. Christian Leibnitz, Gertraud Schaller-Pressler, Astrid Kury, Felix Holzmüller, Gernot Ritter, Alois Sontacchi. Im Vordergrund: Inklusionsbotschafter Matthias Grasser.
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Wheelday-Preis für Grazer Projekt Glockenzeichen.

Das Glockengeläute einer Kirche ist, unabhängig von der religiösen Einstellung, ein kulturprägendes Friedenszeichen. Es markiert innerhalb der Geräuschkulisse einer Stadt einen gemeinschaftlichen Tages- und Festtagsrhythmus. Es ist ein prägendes und ortsspezifisches Geräusch in der Stadt, das im Unterschied zu anderen markanten Geräuschquellen kein Lärm ist. Gehörlose nehmen es nur indirekt wahr, und zwar, wenn sich die Aufmerksamkeit der Menschen in der Stadt nach oben hin zum Glockenturm richtet.
Der Wunsch, das Läuten von Kirchenglocken zu visualisieren, wurde vor zwei Jahren in einem Kunstprojekt von Akademie Graz und Kunsthaus Graz, in dem sich blinde und gehörlose Menschen über Stadtwahrnehmung austauschten, von Sarah Zach, Leiterin des Steirischen Landesverbandes der Gehörlosenvereine im Österreichischen Gehörlosenbund, eingebracht.

Astrid Kury (Akademie Graz) gab diesen Wunsch an Gertraud Schaller-Pressler (Kirchen Kultur Graz) weiter und begleitete das Projekt inhaltlich mit. Schaller-Pressler stellte ein interdisziplinäres Projektteam zusammen und beauftragte die Kunstuniversität Graz mit der Programmierung einer entsprechenden Technik. Toningenieur Felix Holzmüller entwickelte anhand der Glocken des Grazer Doms und Mausoleums im Zuge seines Studiums bei Alois Sontacchi an der Kunstuniversität Graz (Institut für Elektronische Musik und Akustik) das Echtzeittool GLOCKENZEICHEN. Es wurde am 5. Juli im Rahmen der „Woche der Inklusion“ in der Grazer Stadtpfarrkirche präsentiert.

Das Institut für Umwelt, Friede und Entwicklung (IUFE) prämierte im Zuge der Initiative „wheelday. Entwicklung bewegt!“ auch heuer wieder Aktivitäten und Projekte, welche einen Beitrag zur Inklusion und Barrierefreiheit in Österreich und der Welt leisten.

Das Projekt „Glockenzeichen. Visualisierung von Glockengeläut für Gehörlose“ wurde am 4. November in Wien mit dem Gewinnerpreis in der Kategorie National ausgezeichnet.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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