Vatikan
Gegenseitiges Zuhören
21 neue Kardinäle hat der Papst kreiert – davon 18 neue Papstwähler. Franziskus ruft das Kardinalskollegium auf, wie ein Orchester in Harmonie zusammenzuarbeiten.
Einem Symphonieorchester solle das Kardinalskollegium ähneln, forderte Papst Franziskus am Samstag, 30. September, beim Gottesdienst auf dem Petersplatz. 21 Männer erhob Franziskus in den Kardinalsstand. Die insgesamt 242 Kardinäle weltweit sollen einander besser zuhören und in Harmonie zusammenarbeiten, so der Papst.
In einem Orchester müsse jeder Musiker auf die anderen hören, so der Papst: „Die Vielfalt ist notwendig, sie ist unverzichtbar. Aber jeder Klang muss sich in das gemeinsame Konzept einfügen. Und dafür ist das gegenseitige Zuhören von grundlegender Bedeutung: Wenn einer nur auf sich selbst hören würde, wie erhaben sein Spiel auch klingen mag, käme das der Symphonie nicht zugute; und dasselbe würde passieren, wenn ein Teil des Orchesters nicht auf die anderen hören, sondern so spielen würde, als ob es nur diesen Teil gäbe, als ob dieser das Ganze wäre.“
Die neuen Kardinäle im Überblick:
- Erzbischof Robert Francis Prevost (68) stammt aus den USA und ist Präfekt der Vatikanischen Behörde für die Bischöfe.
- Erzbischof Claudio Gugerotti (67) ist Italiener und leitet die Vatikanbehörde für die katholischen Kirchen des Ostens.
- Erzbischof Victor Manuel Fernandez (61) aus Argentinien leitet seit September die Vatikanische Glaubensbehörde.
- Erzbischof Emil Paul Tscherrig (76) ist Schweizer und Vatikandiplomat.
- Erzbischof Christophe Pierre (77) stammt aus Nordfrankreich und ist Nuntius in den Vereinigten Staaten.
- Der italienische Franziskaner Erzbischof Pierbattista Pizzaballa (58) ist der Lateinische Patriarch von Jerusalem.
- Der Südafrikaner Stephen Brislin (67) ist seit 2010 Erzbischof von Kapstadt.
- Der Jesuit Angel Sixto Rossi (65), Erzbischof von Cordoba, engagierte sich als Pfarrer für Menschen auf der Straße.
- Erzbischof Luis José Rueda Aparicio (61) leitet Kolumbiens Hauptstadtdiözese Bogotá.
- Erzbischof Grzegorz Rys (59) stammt aus Polen und ist Erzbischof von Lodz.
- Erzbischof Stephen Mulla (59) empfing Franziskus heuer in seiner Diözese Juba im vom Bürgerkrieg gezeichneten Südsudan.
- Erzbischof José Cobo Cano (58) leitet seit Sommer die Erzdiözese Madrid.
- Erzbischof Protase Rugambwa (63) stammt aus Tansania.
- Bischof Sebastian Francis (71) leitet die malaysische Diözese Penang.
- Bischof Stephen Chow Sau-yan (64) ist Jesuit und leitet die Diözese Hongkong.
- Bischof Francois-Xavier Bustillo (54) ist Franziskaner und seit 2021 Bischof von Ajaccio auf Korsika, Frankreich.
- Bischof Americo Alves Aguiar (49) erfuhr noch als Weihbischof in Lissabon von seiner Ernennung zum Kardinal. Inzwischen ernannte ihn der Papst zum Bischof.
- Angel Fernandez Artime (63) ist Generaloberer der Salesianer Don Boscos, dem zweitgrößten katholischen Männerorden.
Drei Kardinäle ernannte Papst Franziskus, die ob der Altersgrenze kein Papstwahlrecht mehr haben: Erzbischof Agostino Marchetto (83), ein pensionierter Vatikandiplomat, Erzbischof Diego Rafael Padron Sanchez (84) aus Venezuela und den argentinischen Kapuzinerpater Luis Pascual Dri (96), der als „Beichtvater des Papstes“ gilt. Die Zahl der Papstwähler liegt damit aktuell bei 136.
Wie wird man Kardinal?
Grundsätzlich hat der Papst die freie Wahl, an wen er den Kardinalstitel verleiht. Zumeist handelt es sich dabei um Bischöfe. Laut Kirchenrecht müssen Kardinäle „wenigstens die Priesterweihe empfangen haben“ (Can. 351 §1 CIC).
Quelle: Kathpress
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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