Ökumene
Für Zusammenhalt

Um das Gemeinsame der christlichen Kirchen ging es beim Jahresempfang des Ökumenischen Forums 2022 in Graz. Im Bild von links Ökumenisches-Forum-Vorsitzender Christian Leibnitz, Superintendent Wolfgang Rehner und Superintendentialkurator Michael Axmann.
 | Foto: Zehetner/Land Steiermark
  • Um das Gemeinsame der christlichen Kirchen ging es beim Jahresempfang des Ökumenischen Forums 2022 in Graz. Im Bild von links Ökumenisches-Forum-Vorsitzender Christian Leibnitz, Superintendent Wolfgang Rehner und Superintendentialkurator Michael Axmann.
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Das Ökumenische Forum christlicher Kirchen und der Landtag Steiermark luden zum Jahresempfang ins Grazer Landhaus.

Landtagspräsidentin Manuela Khom freute sich, zum diesjährigen Jahresempfang des Ökumenischen Forums christlicher Kirchen in der Steiermark am 17. November nach einer pandemiebedingten Auszeit von zwei Jahren wieder ins Grazer Landhaus einladen zu können. „Kirche – Politik – Gesellschaft, das ist ein Spannungsfeld, das sich in der krisenhaften Zeit einer Gesundheitspandemie besonders aufgeladen hat. Um eine geteilte Gesellschaft wieder als Ganzes erreichen zu können, kommt es auf den Dialog an. Daher freut es mich außerordentlich, dass dieser heute wieder in gewohntem Rahmen stattfinden kann.“

Nicht auseinanderdividieren lassen
Christian Leibnitz, Grazer Stadtpfarrpropst und Vorsitzender des Ökumenischen Forums, richtete einen „selbstkritischen“ Appell an alle Teilnehmenden, den ökumenischen Dialog in alle Richtungen intensiv weiterzuführen. „Als ökumenisch Engagierte haben wir oft den Eindruck, dass es in der Ökumene einen Stillstand gibt und das Ringen um weitere Schritte der Annäherung und der Einsatz für den gemeinsamen Auftrag nachgelassen haben“, hält er fest. „Wir dürfen uns in einer Zeit, die zunehmend von Säkularisierung und von divergierenden Gruppierungen geprägt ist, nicht auseinanderdividieren lassen.“ Er verwies auf den unlängst in Graz zu Gast gewesenen Kurienkardinal Kurt Koch, der von einer Ökumene der Liebe und der Geschwisterlichkeit gesprochen habe. „In einer solchen familiären Verbundenheit darf das gemeinsame Mahl nicht fehlen“, meint Christian Leibnitz, „damit würden wir die durch den Heiligen Geist zu Pfingsten für immer gestiftete Einheit endlich wieder sichtbar und erfahrbar machen.“

Der Vorsitzende des Ökumenischen Forums sprach auch den Vertrauensverlust in der Gesellschaft an, von dem alle politischen Parteien, die Kammern, Vereine und viele gesellschaftliche Institutionen und Einrichtungen betroffen seien: „Wir brauchen uns alle in gegenseitiger Unterstützung, um in den gegenwärtigen Krisenzeiten uns solidarisch zu zeigen und denen, die am meisten unter die Räder kommen, zu helfen.“ Ein gemeinsamer Beitrag zur Versöhnung sei gefragt sowie die gemeinsame Verantwortung für das Gemeinwohl und den Zusammenhalt der Gesellschaft. Auf dieser Basis sei ein friedliches Zusammenleben gewährleistet.

Klimaschutz als Überlebensfrage
In der Diskussion ging es um die Brennpunkte unserer Zeit. Politik und Religionen seien gemeinsam gefordert, Vertrauen aufzubauen, mutig für Werte einzustehen und Halt im Leben durch entsprechende soziale Maßnahmen zu ermöglichen. Auch mit Kritik wurde nicht gespart – man benannte Verletzungen wie die Streichung des Karfreitags als höchsten Feiertag der evangelischen ChristInnen, ebenso die fehlende Geschlechtergerechtigkeit, zu wenig Mittel für Bildungs- und Friedensarbeit und die Klimagerechtigkeit als „Überlebensfrage“. Den besonderen Wert der Religionen strich Christian Lagger, der Vorsitzende der österreichischen Ordensspitäler, heraus: „Die Religionen sind als Quelle für Politik und Demokratie besonders wichtig, weil es bei ihnen um das Existenzielle geht.“

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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