Diözesanrat
Für Kirche begeistern
Der Diözesanrat traf sich online mit gleich viel Austausch wie sonst. Zeitgemäße Jugendpastoral und kirchliche Aufmerksamkeit für Frauenanliegen wurden beraten.
Die gemeinsame Herbsttagung von Priesterrat und Diözesanrat im bischöflichen Mensalgut Seggau ist eines der größten Planungstreffen der Diözese Graz-Seckau. Aufgrund des Corona-Lockdowns fand die Zusammenkunft nun erstmals im virtuellen Schloss statt. Und das mit gleichermaßen viel Beteiligung und Austausch wie sonst, freut sich die Organisatorin Stefanie Schwarzl-Ranz vom Ressort „Seelsorge & Gesellschaft“ der Diözese. Schwerpunkte der Tagung waren das Projekt Raphael 2.0, mit dessen Hilfe man Jugendliche nachhaltig für Kirche begeistern möchte, sowie das Frauennetzwerk, in dem künftig frauenspezifische Themen bearbeitet werden sollen.
Diözesanrat
Der Diözesanrat der Diözese Graz-Seckau ist jenes Gremium, das die KatholikInnen in der Steiermark repräsentativ vertritt. Er berät und diskutiert wichtige pastorale Themen und gibt Empfehlungen an den Diözesanbischof.
Jugendliche altersgerecht erreichen
Das Projekt „Raphael 2.0“ richtet sich an Jugendliche von 14 bis 18 Jahren. In der Diözese Graz-Seckau gibt es pro Jahr rund 10.000 Firmlinge – für viele dieser Jugendlichen sei die Firmung der letzte Begegnungspunkt mit Kirche bis zu größeren Ereignissen im Erwachsenenalter, wie Hochzeit oder Taufe eines Kindes. Das Ziel des Projektes ist es, den Jugendlichen zu zeigen, dass die Kirche auch nach der Firmung wertvoll ist, so Stephanie Schebesch, Leiterin des Fachbereichs „Kinder & Jugend“ der Katholischen Kirche Steiermark.
Erreichen will man das unter anderem mit altersgerechten Angeboten wie einem Berufscoaching für 15-Jährige, Motivation zur Teilhabe in der Gesellschaft für 16-Jährige, mit dem Thema „Reisen“ für 17-Jährige und allem rund ums „Erwachsensein“ für 18-Jährige. Dazu kommen viele weitere Initiativen und Aktivitäten, die in den nächsten Monaten festgelegt und geplant werden, damit man möglichst schnell mit dem Projekt starten kann.
Frauenanliegen in die Kirche einbringen
Außerdem fiel ein Beschluss, wie frauenspezifische Themen in weiterer Folge gut behandelt werden sollen. Die bisher tätige Frauenkommission wird es demnach nicht mehr geben, sondern sie wird durch ein breiter gefasstes Frauennetzwerk ersetzt. Dieses soll ehrenamtliche und hauptamtliche Verantwortungsträgerinnen der Kirche und auch Frauen ohne unmittelbaren Kirchenbezug zusammenbringen. Zudem werden Vertreterinnen aus der Wissenschaft ihre Anliegen und Ideen einbringen.
Das Ziel ist, die gesamte Breite der Frauenanliegen in der Bevölkerung zu erfahren, abzubilden und in die Kirche einzubringen, damit diese gut verankert sind und eine Weiterentwicklung möglich wird, erklärt Katrin Windischbacher, Leiterin des Fachbereichs „Identität & Lebenswelten“ der Diözese Graz-Seckau.
Gesellschaftlicher Gegenwind
Ebenfalls zur Sprache kam die Initiative „Religion ist Privatsache“, die die Ausnahme für Gottesdienste vom Veranstaltungsverbot im Zuge der Corona-Maßnahmen scharf kritisierte und als „weltanschauliche Diskriminierung“ beklagte. Solche Initiativen tragen dazu bei, dass der Gegenwind gegen die Religion in der Gesellschaft stärker werde, so Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl.
Außerdem wurde das Gebäudenutzungskonzept der Diözese diskutiert. Aufgrund der neuen Strukturen der Diözese in Regionen und Seelsorgeräumen werden neue Anforderungen an die Nutzung vieler der rund 2200 denkmalgeschützten Gebäude im kirchlichen Besitz gestellt.
Thomas Stanzer
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.