Weltkirche
Franziskus Superstar

Eine Frau betet mit erhobenen Händen in der Kathedrale Sankt Patrick in New York (USA). – Viele Gläubige aus den USA und Lateinamerika anerkennen den Reformgeist von Papst Franziskus. | Foto: KNA
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Studie bestätigt positive Image-Werte für Papst Franziskus.

Katholische Gläubige in den USA und sechs Ländern Lateinamerikas wünschen sich laut einer neuen Umfrage des Washingtoner Pew Research Center mehrheitlich grundlegende Veränderungen. Und sie setzen Hoffnungen in Papst Franziskus.

Das 87-jährige Kirchenoberhaupt verkörpert in den Augen vieler Millionen Gläubiger in den sieben Staaten die Hoffnung auf einen Wandel. In den USA etwa sehen 42 Prozent der Katholiken in ihm eine treibende Kraft im Hinblick auf Reformen. Zusätzliche 30 Prozent attestieren ihm, mindestens kleine Veränderungen in der Kirche bewirkt zu haben.

Einzigartige Führungspersönlichkeit
Der Eindruck, dass Franziskus Veränderungen in der Kirche bewirkt habe, geht einher mit einer anhaltend hohen Beliebtheit des aus Argentinien stammenden Papstes. In allen untersuchten Ländern haben mindestens zwei Drittel der Katholiken eine positive Meinung von ihm. In den USA ist die Popularität des Papstes zuletzt zwar zurückgegangen, aber nicht allzu sehr. 2014 hatten noch 85 Prozent der US-Katholiken eine positive Meinung von Franziskus, heute sind es 75 Prozent. Besonders beliebt ist der 87-Jährige mit 88 Prozent in Kolumbien und 84 Prozent in Brasilien.

Diese Befunde seien bemerkenswert, sagte der am Boston College tätige Soziologe Gustavo Morello dem Religion News Service. „Ich konnte keine andere Führungspersönlichkeit finden, die nach zehn Jahren im Amt ein besseres Image hat als der Papst“, so der Experte.

Herausforderung Wertewandel
Die anderen Befunde der Pew-Studie stellen für die Kirche auch eine Herausforderung dar. Sie zeigen, dass ein großer Teil der Gläubigen bei vielen Themen teils deutlich von der offiziellen Lehre abweicht.
So sind die Zustimmungsraten für künstliche Verhütungsmethoden enorm. Die Werte reichen von 86 Prozent in Argentinien bis zu 63 Prozent in Brasilien. In den USA befürworten 83 Prozent der Katholiken den Gebrauch der Pille und anderer Mittel. Jonathan Evans, einer der Studienautoren, erkennt in diesen Zahlen, „dass die offizielle Kirchenlehre zur Empfängnisverhütung von vielen Gläubigen nicht mehr mitgetragen wird“.
Auch bei der Frage der Frauenweihe zeichnet sich ein Wandel ab. Evans beobachtet „eine signifikante Verschiebung der Einstellungen innerhalb einer Dekade“.

Die Ergebnisse der Studie zeigen laut den Forschern, dass die Kirche vor einem schwierigen Balanceakt steht: Einerseits müsse sie auf den sich vollziehenden gesellschaftlichen Wertewandel reagieren, andererseits dürfe sie ihre eigene Tradition nicht aufgeben.

Quelle: Kathpress/Th. Spang

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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