Weltkirche
EU: Gewalt gegen religiöse Minderheiten muss enden!
Die Europäische Union stellt sich an die Seite verfolgter Gläubiger in aller Welt.
Aufrufe zu Gewalt oder Hass, Zwangskonvertierungen, Verleumdung und Hetze gegen Angehörige von religiösen und weltanschaulichen Minderheiten müssten ein Ende haben, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell anlässlich des internationalen Gedenktages für die Opfer von Gewalt aufgrund von Religion oder Weltanschauung, der am 22. August begangen wurde.
Ausdrücklich verurteilte Borrell den Missbrauch von Blasphemiegesetzen und verlangte die Aufhebung von Rechtsnormen, die Glaubensübertritte unter Strafe stellen. Kritik oder Überzeugungen, religiöse Führer oder Praktiken dürften weder verboten noch strafrechtlich verfolgt werden. Zwischen Religions- und Meinungsfreiheit bestehe eine „Wechselbeziehung“, beide Rechte stärkten sich gegenseitig.
„Jedem Menschen sollte ohne Diskriminierung und Zwang das Recht eingeräumt werden, frei zu entscheiden, ob er eine Religion oder Weltanschauung annimmt oder nicht, sie zu wählen oder zu wechseln, sie auszuüben oder sich zu ihr zu bekennen“, erklärte Borrell. Weiter betonte er, Religion dürfe nicht als Rechtfertigung für Menschenrechtsverletzungen oder zum Schüren von Gewalt benutzt werden. Religiöse Stätten seien vor Gewalt zu schützen, ihre „unrechtmäßige militärische Nutzung“ sei zu unterlassen. Weiter ermutigte der EU-Vertreter „zum Dialog zwischen Religionen, Konfessionen und Kulturen als Triebfeder für gegenseitiges Verständnis, Achtung von Vielfalt, friedliche Koexistenz und inklusive Entwicklung“.
Der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer von Gewalthandlungen aufgrund der Religion oder der Weltanschauung wurde 2019 von den Vereinten Nationen ausgerufen. Die Europäische Union führte 2016 den Posten eines Sondergesandten für Religionsfreiheit außerhalb der EU ein; die Stelle ist seit einem Jahr nicht besetzt. Anfang Juli gab es Berichte, wonach der italienische Christdemokrat Mario Mauro neuer EU-Sonderbeauftragter werden soll, eine offizielle Bestätigung gibt es bisher aber nicht. Kathpress
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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