Europa
Es bleibt viel zu tun

Erzbischof Franz Lackner (vorne links sitzend) leitete die diesjährige Maria-Namen-Feier im Wiener Stephansdom. Einen Impuls zum Thema „Europa – wohin?“ gab der langjährige EU-Parlamentarier Othmar Karas (2. Reihe links sitzend).  | Foto: Rupprecht
  • Erzbischof Franz Lackner (vorne links sitzend) leitete die diesjährige Maria-Namen-Feier im Wiener Stephansdom. Einen Impuls zum Thema „Europa – wohin?“ gab der langjährige EU-Parlamentarier Othmar Karas (2. Reihe links sitzend).
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Wien. Maria-Namen-Feier unter dem Thema „Europa – wohin?“. Erzbischof Lackner und Othmar Karas fragten: „Europa – woher?“.

Europa hat Zukunft und kann die zahlreichen Herausforderungen meistern, wenn sich Christen verantwortungsvoll einbringen und für das jüdisch-christliche Fundament der Wertegemeinschaft des Kontinents einsetzen. Diese Überzeugung teilten der Salzburger Erzbischof Franz Lackner und der Erste Vizepräsident des Europaparlaments, Othmar Karas (EVP), bei der Maria-Namen-Feier am Samstag, 9. September, im Wiener Stephansdom. Die traditionsreiche Feier stand heuer unter dem Thema „Europa – wohin?“ und wurde wie seit vielen Jahren von der Gebetsgemeinschaft „Rosenkranz-Sühnekreuzzug“ (RSK) veranstaltet. Der Salzburger Erzbischof, der auch Schirmherr der Gebetsgemeinschaft ist, leitete die Feier. Der langjährige EU-Parlamentarier Karas gab einen Impuls zum Thema. Eingangs erinnerte der Erzbischof daran, dass dies die erste Maria-Namen-Feier seit dem Tod des langjährigen geistlichen Leiters des RSK, Pater Benno Mikocki, ist. Der Franziskanerpater hatte 47 Jahre für den RSK gewirkt und auch noch das Thema für die diesjährige Feier festgelegt.

Die Frage „Europa – wohin“ werfe die Frage nach dem „Woher“ auf, betonten sowohl Lackner als auch Karas. Der Salzburger Erzbischof warnte vor allzu raschen Antworten. Christsein bedeute, sich den Fragen auszusetzen und sich einzubringen, so Lackner, der Europa als einen Raum beschrieb, wo es zu einer einzigartigen Begegnung zwischen griechischer Philosophie und jüdisch-christlichem Offenbarungsglauben gekommen sei. Frucht dieser Begegnung sei das Wissen um die bedingungslose, einzigartige Würde der Person, Grundlage für die Menschenrechte.

„Die christlichen Werte weisen uns den Weg. Sie sind ein sicherer Kompass und die Antwort auf die Frage: Europa – wohin?“ Das betonte Karas bei seinem Impulsvortrag im Rahmen der Feier und stellte dabei den Krieg Russlands gegen die Ukraine und die zahlreichen gemeinsamen Herausforderungen in Europa in das Zentrum seiner Ausführungen. „Europa ist im Krisenmodus“, und es brauche das Engagement und das Verantwortungsbewusstsein aller. Europa und das Christentum seien „untrennbar verbunden“, hielt der bekennende Katholik fest. Christen seien gerufen, gemeinsam Lösungen zu suchen im Blick auf europäische Werte wie Friede, Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Personwürde, Solidarität und Subsidiarität; und er schloss: „Setzen wir Taten der Solidarität, es bleibt viel zu tun.“

Quelle: Kathpress


Maria Namen

12. September
Das Fest der Namensgebung der Jungfrau Maria wurde von Papst Innozenz XI. zu Ehren des heiligen Namens der Mutter Jesu festgesetzt. Papst Pius X. verlegte es dann auf den „Siegestag“ der Schlacht auf dem Wiener Kahlenberg während der Türkenbelagerung von 1683, den 12. September. Als das Fest wegen der Doppelung zum Fest Mariä Geburt am 8. September aus dem katholischen Festkalender gestrichen wurde, blieb es in Österreich wegen der historischen Verwurzelung weiterhin bestehen. Die Wiener Maria-Namen-Feier geht ursprünglich aus der Dankesfeier für die Befreiung der österreichischen Hauptstadt von der Türkengefahr hervor.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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