Kirche Steiermark
Einsatz für das Leben
Seit 50 Jahren den Lebensschutz umfassend im Blick.
Sein 50-jähriges Bestehen feierte am 12. Oktober der Arbeitskreis Umfassender Schutz des Lebens – aktion leben im Schloss Seggau.
Die Jubiläumsveranstaltung, bei der Bischof Wilhelm Krautwaschl mit den TeilnehmerInnen einen Festgottesdienst feierte, stand ganz im Zeichen des Lebensschutzes in all seinen Phasen.
Elisabeth Kapper-Weidinger, die ehrenamtliche Vorsitzende, erinnerte in ihrer Ansprache an die Gründung des Arbeitskreises im November 1974. Damals, mitten in der „Fristenlösungsdebatte“, wurde der Arbeitskreis auf Initiative von Bischof Johann Weber vom Diözesanrat der Diözese Graz-Seckau gegründet.
Den Festvortrag hielt der Moraltheologe und Medizinethiker Dr. Johann Platzer unter dem Titel „Vom Schicksal zum Machsal. Ethik am Anfang und Ende des Lebens“.
Er betonte, dass der medizinische Fortschritt brennende ethische Fragen aufwirft. Platzer ging auf viele aktuelle Themen wie Reproduktionsmedizin, Social Egg Freezing (das Einfrieren von Eizellen ohne medizinische Indikation), Gendiagnostik und assistierter Suizid ein. Allesamt nicht nur medizinisch, sondern vor allem auch ethisch herausfordernd, denn wir leben in einer Organisationsgesellschaft, die kein Schicksal dulde, so Platzer.
Abschließend warf er die Frage auf, ob unser „Machsal“ nicht längst zu unserem Schicksal geworden sei. Er sprach sich für eine Ethik der Verletzlichkeit aus, um allen Möglichkeiten zu begegnen. Bei aller Selbstbestimmung, so Platzer, dürfe der Mensch nicht vergessen, dass er in Beziehung zu anderen stehe. Denn Autonomie geschehe immer in Beziehung.
In seiner Predigt sprach Bischof Wilhelm Krautwaschl von Gottes „Ja zum Leben“ und ermutigte alle Anwesenden, sich weiterhin für den Schutz und die Würde des Lebens einzusetzen: „Denn das Leben eines Menschen, ja die ganze Schöpfung, ist ein Wunder, vor dem man nicht genug staunen kann.“
Manuela Ascher
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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