Eine vielfache Pionierin

Irmtraud Fischer, alttestamentliche Bibelwissenschaftlerin und international renommierte Frauen- und Geschlechterforscherin, mit dem Gabriele-Possanner-Würdigungspreis. | Foto: Philipp Schuster
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Grazer Theologin Irmtraud Fischer erhielt Würdigungspreis als international renommierte Frauen- und Geschlechterforscherin.

Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung würdigt herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Geschlechterforschung mit Gabriele-Possanner-Preisen: einem Staatspreis, einem Würdigungspreis und zwei Förderpreisen. Der Name der Preise erinnert an die erste Frau, die 1897 an einer Universität Österreich-Ungarns promovieren durfte.

Mit dem Gabriele-Possanner-Würdigungs-preis wurde am 1. März, dem „Tag der Geschlechterforschung“, die Grazer Bibelwissenschaftlerin Univ.-Prof.in Dr.in Irmtraud Fischer ausgezeichnet. Bildungsminister Martin Polaschek überreichte ihr den Preis mit einer Skulptur der Künstlerin Claudia Hirtl.

Das Ministerium würdigte die Leiterin des Instituts für alttestamentliche Bibelwissenschaft an der Theologischen Fakultät Graz als „eine der profiliertesten und international renommiertesten Frauen- und Geschlechterforscherinnen Österreichs“ und „Pionierin in vielerlei Hinsicht“. Fischer ist die erste habilitierte katholische Theologin Österreichs. Ihre Habilitationsschrift widmete sie dem feministischen Thema „Die Erzeltern Israels“.

Besonders hervorgehoben wurden Fischers Verdienste als Forscherin und Koordinatorin des internationalen Großforschungsprojektes „Die Bibel und die Frauen“, das mehr als 300 Fachleute weltweit vernetzt. Wegweisend wurde ihre Trilogie über biblische Frauengestalten, „Gottesstreiterinnen“, „Gotteskünderinnen“ und „Gotteslehrerinnen“. An der Theologischen Fakultät Graz koordinierte sie bis vor kurzem den von ihr vor 27 Jahren angeregten Fakultätsschwerpunkt „Theologische Frauen- und Geschlechterforschung“. Mit der Initiierung der „Grazer Genderlesungen“ vernetzte sie die Universität mit regionalen Fraueninitiativen. 2017 verlieh ihr die Justus-Liebig-Universität Gießen die Ehrendoktorinnenwürde.

Die „himmelschreiende Ungleichbehandlung der Geschlechter in Geschichte und Gegenwart“ sei die Hauptmotivation für ihr Engagement, erklärte Fischer.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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