Agrodiesel
Ein überfälliger Schritt
Agrodiesel nicht mehr Biokraftstoff. Für Welthaus und VCÖ eine begrüßenswerte Maßnahme, der weitere folgen sollten.
Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen begrüßen die Ankündigung von Bundesministerin Leonore Gewessler, dass Agrodiesel aus Palmöl ab 1. Juli 2021 nicht mehr als „Biokraftstoff“ gelten und nicht länger für die Erreichung von Klimazielen anrechenbar sein wird. „Das ist ein notwendiger und – aufgrund der immensen sozialen und ökologischen Auswirkungen des Anbaus von Palmöl – überfälliger Schritt“, meint Markus Meister vom Welthaus Graz. Gewesslers Argument, für den Anbau von Palmöl werde „im großen Stil Regenwald abgeholzt und unberührte Natur zerstört“, wird von Meister bestätigt. „Hinzu kommt, dass für die Palmölplantagen Kleinbauern und Indigene von ihrem Land vertrieben werden.“
„Auch für den Anbau von Soja werden in Lateinamerika riesige Regenwaldflächen gerodet und Menschen von ihrem Land vertrieben“, ergänzt Meister. Welthaus und VCÖ (Verkehrsclub Österreich) fordern die Einführung von Mechanismen, die sicherstellen, dass es zu keiner Erhöhung von sozial und ökologisch problematischen „Biokraftstoffen“ kommt. „Wenn wir in Österreich Palmöl nicht mehr als Biokraftstoff verwenden wollen, dann darf dieser auch nicht durch Agrodiesel aus anderen Ölpflanzen ersetzt werden!“ Die Mobilitätswende könne nur durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, mehr sanfte Mobilität und Bahnverkehr sowie durch klügere Raumplanung gelingen.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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