KAB

Ein gutes Leben für alle?

KAB lud zur Diskussion über das Bedingungslose Grundeinkommen.

Viele sprechen von einer elementaren Zeitenwende. Sie beschreiben damit eine Welt, die von multiplen Krisen gezeichnet ist: Klimakrise, Hungerkrise, Pandemie, Kriege, Flüchtlingsströme, Wirtschaftskrise, Energiekrise sowie Wohlstandsverlust und bedrohliche Verarmungsdynamiken. Viele Menschen leiden unter diesen Umständen, und es wird ein Gefühl verstärkt, welches die menschliche Existenz massiv anleitet und bestimmt: das Gefühl der Angst. Da stellt sich die Frage, mit welchen Maßnahmen und Instrumenten die Politik den Menschen in Österreich ein gutes Leben ermöglichen kann.

Dieser Frage ist die KAB Steiermark, zusammen mit dem diözesanen Fonds für Arbeit und Bildung, am 7. Oktober, dem „Tag der menschenwürdigen Arbeit“, im Franziskanerkloster Graz nachgegangen. Namhafte ExpertInnen waren zum Austausch über die Auswirkungen einer möglichen Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) geladen.

Martin Hochegger, Vorsitzender der KAB Steiermark, berichtete, dass heuer im Mai 160.000 Menschen ein Volksbegehren zur Einführung eines BGE unterschrieben haben. Der Nationalrat behandelt das Volksbegehren – allerdings lehnten alle Parteien ab.

Die Einführung eines BGE sei in Österreich seit den 80er-Jahren rund um die Katholische Sozialakademie immer wieder thematisiert worden, erinnerte Anna Wall-Strasser, Vorsitzende der KAB Österreich. Melina Klaus vom „Netzwerk Grundeinkommen“ betonte die Chance für mehr Gleichstellung zwischen Männern und Frauen. Auf die Unfinanzierbarkeit wies neben Werner Anzenberger auch Eric Kirschner, Ökonom und Studienautor von Joanneum Research, hin.

In der anschließenden Publikumsdiskussion wurden Argumente für und wider die Einführung des BGE verstärkt. Eine exemplarische Wortmeldung: „Dieses Thema beschäftigt mich seit vielen Jahren. Heute wurden wichtige Fragen beantwortet. Gleichzeitig haben sich viele neue Fragen aufgetan.“
Die Fragestellung nach einem guten Leben für alle geht also weiter. Die KAB werde dranbleiben, so Hochegger.