Dom zu Graz

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Die Osterkerze brannte vor dem Bild des verstorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI., daneben das aufgeschlagene Evangelium, das er als Theologe verkündet und ausgelegt hatte. Bischof Wilhelm Krautwaschl leitete am 3. Jänner einen Gedenkgottesdienst für Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. im Grazer Dom. Bischof em. Egon Kapellari würdigte in seiner Predigt den bescheidenen Menschen, herausragenden Weltdenker und großen Papst. Mit der feiernden Gemeinde gestaltete auch der Grazer Domchor unter Melissa Dermastia den Gottesdienst, unter anderem mit Gesängen von Anton Faist, Gabriel Fauré und Georg Friedrich Händel.

Ein großer Weltdenker

Requiem für Benedikt XVI. im Grazer Dom.

In vielen steirischen Pfarren wurden Anfang Jänner Gedenkgottesdienste für den am 31. Dezember 2022 verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. gefeiert. Im Grazer Dom zelebrierte am 3. Jänner Bischof Wilhelm Krautwaschl ein solches Requiem.

Die Predigt hielt Bischof em. Egon Kapellari, der Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. sehr verbunden gewesen war. „Der katholisch-bayerische Christ, Professor, Kardinal und Papst Joseph Ratzinger war so etwas wie ein herausragender Weltdenker, ein Mann der Synthese, ein Mensch mit besonders viel Herzkraft, aber auch mit besonders viel Denkkraft. Ungemein bescheiden und fähig zu viel Empathie, war er zugleich ein Mensch mit festen Prinzipien“, würdigte er den Theologen, Kurienkardinal und Papst. Dieser habe sich dabei nie in Leitungsaufgaben gedrängt, die auch nicht seine stärkste Begabung gewesen seien. Beim Thema Missbrauch etwa sei es dann auch zu bekannten Konflikten gekommen.

Für Bischof Kapellari ist Benedikt XVI. einer der „großen, ja größten Päpste“ des Jahrhunderts. „Ich sage ihm, bezogen auf das Ganze seines Wesens und Wirkens, ein großes katholisches Vergelt‘s Gott.“
Gegen einen Abschied der Welt vom Christentum wirkten die Päpste Franziskus und Benedikt auf je eigene Weise. Als Benedikt vor einigen Jahren durch Berichte über Krisen des kirchlichen Lebens in Deutschland entmutigt schien, stärkte ihn Bischof Kapellari mit dem Wort aus dem Buch Jesaja: „Seht her, nun mache ich etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein. Merkt ihr es noch nicht?“

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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