Mariazell
Dienst an der Polizeifamilie
Rund 250 Polizistinnen und Polizisten aus sechs Bundesländern pilgerten am Freitag, 9. September, zur Basilika nach Mariazell. Nach dem Festgottesdienst mit Bischof Wilhelm Krautwaschl wurde u. a. Pfarrer Peter Weberhofer (Mitte) in den Ruhestand verabschiedet. V. l.: Landespolizeidirektor-Stv. Hofrat Alexander Gaisch, Landesrat Johann Seitinger, Bischof Wilhelm Krautwaschl, Pfarrer Peter Weberhofer, Landespolizeidirektor Gerald Ortner, Präsidialchef Karl Hutter, Landespolizeidirektor-Stv. Generalmajor Joachim Huber. Einen gebührenden Abschluss fand die 16. Polizei-Wallfahrt in Mariazell mit einer Agape samt musikalischer Begleitung der Polizeiband „Officers Only“.
Mariazell. Wallfahrt der Polizei mit Abschied von Polizeiseelsorgern.
Was vor 16 Jahren mit 17 Wallfahrern aus dem Burgenland begann, hat sich mittlerweile bundesweit zu einem Fixpunkt im polizeilichen Terminkalender entwickelt. Jährlich pilgern Anfang September Polizistinnen und Polizisten aus halb Österreich nach Mariazell. Beamte aus dem Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Wien und der Steiermark waren diesmal aus unterschiedlichen Richtungen zu Fuß, mit Mofa, Fahrrad oder Bus in den Wallfahrtsort gekommen.
Zum feierlichen Festgottesdienst mit Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl kamen auch Diakon Roman Dietler, der Bundeskoordinator der Polizeiseelsorge, sowie zahlreiche Ehrengäste in die Basilika. „Wir suchen diesen Ort heuer wieder gemeinsam auf, um dort neue Energie zu sammeln und uns zu stärken. Etwas, das viele von uns nach zwei Jahren Pandemie und den damit verbundenen privaten wie dienstlichen Herausforderungen als besonders wichtig empfinden“, sagt Landespolizeidirektor Gerald Ortner.
Sie alle waren gekommen, um auch langjährig dienende Polizeiseelsorger gebührend zu verabschieden. So wurden aus der Steiermark der bisherige Landesseelsorger Peter Weberhofer sowie der Bereichsseelsorger Diakon Karl Ertl (krankheitshalber entschuldigt) von ihrem Amt entbunden. Als neue steirische Landesseelsorgerin gelobte Diözesanbischof Krautwaschl Elisabeth Lienhart an.
Peter Weberhofer, seit 15 Jahren Polizeiseelsorger und als „Pfarrer Peter“ vielen PolizistInnen wohlvertraut, verabschiedet sich schweren Herzens aus dem „Dienst an der Polizeifamilie“. Aus der „Familie“ muss er sich nicht verabschieden, hofft er. Eine Verbindung wird bleiben. „Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen, das mir die Polizistinnen und Polizisten im persönlichen Gespräch entgegengebracht haben – man war ein bisschen wie eine Klagemauer“, beschreibt er seine Tätigkeit. Seine liebsten Anlässe waren die „Ausmusterungsfeiern“, wenn die jungen PolizistInnen nach Abschluss ihrer Ausbildung „mit lautem ‚Hurra‘ abgetreten sind“. Unzählige Kurse segnete er: „Das Glück hat seine Launen, aber der Segen bleibt!“
„Von Anfang an dabei“ war Diakon Karl Ertl, der selbst 40 Jahre als Polizist tätig war. „Als die ‚Exekutivseelsorge‘ installiert wurde, war ich bereits Diakon“, erzählt Ertl. Schon vor der offiziellen Beauftragung habe er beispielsweise Osterspeisensegnungen auf der Dienststelle gefeiert. In besonders schöner Erinnerung sind ihm Taufen und Hochzeiten von KollegInnen, „wenn hinterher die Dienstwagen mit Blaulicht aufgefahren sind“. Aber auch Begräbnisse gehören dazu. Die
KollegInnen spüren und schätzen es, wenn „da vorne einer von ihnen steht“.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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